Energiesuffizienz-Politikdatenbank – Zusatzinformationen

Hier finden Sie weiterführende Informationen zu den in der Energiesuffizienz-Politikdatenbank vorgestellten politischen Strategien, Maßnahmen und Instrumenten.

Eine Übersicht über die thematisierten politischen Strategien innerhalb der jeweiligen Sektoren finden Sie unter „Struktur der Zusatzinformationen“.


Struktur der Zusatzinformationen


Gebäude

Ziel / Politische Strategie: Reduzierung des Wohnraums

Quantifizierung: Einen Überblick über das Reduktionspotenzial von Aktivitätsniveaus in ambitionierten europäischen Netto-Null-Szenarien finden Sie hier: https://www.doi.org/10.1088/2515-7620/ad966e

Maßnahme / Aktivität: Suffizienzorientiertes Wohnen und Umziehen

Politikinstrument ID 28: Umzugsprämie

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 60, Maßnahme: Förderprogramm zur Aufteilung von Wohnungen/Häusern – Energieeinsparpotenzial: 4,28 TWh/a und THG-Einsparpotenzial: 1,07 Mio. t CO₂/a siehe Fischer et al. (2016) S. 438.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Umsetzungsbeispiel: Die Stadt Frankfurt am Main bietet solche Umzugsprämien bereits beim Auszug aus einer Sozialwohnung an, sofern die jetzige Wohnung zu groß und die neue Wohnung im Vergleich dazu kleiner ist.

Quelle: German Zero: See info sheet on the flat exchange premium programme: FRANKFURT.DE – DAS OFFIZIELLE STADTPORTAL: Umzugsprämie. Stadt Frankfurt am Main (aus German Zero 2021, S. 367).

Politikinstrument ID 29: Umzugsberatung

Quantifizierungen:

„Potenzial-DB ID 101, Maßnahme: Weniger Wohnfläche: Unterstützung älterer Eigentümer:innen mit großen Wohnflächen beim „Downsizing“ von 1 % bzw. 0,5 % der berechtigten Haushalte – THG-Einsparpotenzial: 0,5 Mio. t CO₂-Äq/a siehe Fischer et al. (2022) S. 16;


Potenzial-DB ID 102, Maßnahme: Weniger Wohnfläche: Leerstandsquote in Einliegerwohnungen in selbstgenutzten Wohnimmobilien reduzieren (1,25 % bzw. 2,5 % der leerstehenden Wohnungen) – THG-Einsparpotenzial: 0,15 Mio. t CO₂/a siehe Fischer et al. (2022) S. 16;


Potenzial-DB ID 111, Maßnahme: Reduktion der Pro-Kopf-Nachfrage nach Wohnfläche um 3 % pro Jahr bis 2030 (Fokus: ältere Menschen) – THG-Einsparpotenzial: 13,8 Mio. t CO₂ siehe Gaude et al. (2021) S. 17″

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 30: Unterstützung bei Nutzungsänderung

Quantifizierungen:

„Potenzial-DB ID 77, Maßnahme: Kommunale Aktionsagentur für effiziente Wohnraumnutzung, jährliche Teilnahmequote von 0,25 % für Untermiete und 0,10 % pro Jahr für Umzüge identifizierter berechtigter Haushalte – Energieeinsparpotenzial: 201 GWh/a und THG-Einsparpotenzial: 45.019 t CO₂/a siehe Fischer et al. (2020) S. 30;


Potenzial-DB ID 257, Maßnahme: Optimierung der bestehenden Gebäudenutzung durch Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Anforderungen im Lebenszyklus eines Gebäudes; Reduktionspotenzial auf Quartiersebene – Energieeinsparpotenzial: 50 % siehe Rehmann et al. (2022) S. 26″

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 35: Förderung baulicher Teilung von Einfamilienhäusern

Quantifizierungen:

„Potenzial-DB ID 6, Maßnahme: Förderung der Aufteilung von Einfamilienhäusern älterer Eigentümer:innen im Ruhestandsalter mit anschließender Vermietung des abgetrennten Wohnraums – Energieeinsparpotenzial: 4 TWh/a Heizenergie und THG-Einsparpotenzial: 1,07 Mio. t CO₂/a siehe Brischke et al. (2016) S. 90;


Potenzial-DB ID 76, Maßnahme: Instrumentenbündel zur baulichen Aufteilung von Einfamilienhäusern, Teilnahmequote von 0,5 – 1 % p.a. der identifizierten berechtigten Haushalte – Energieeinsparpotenzial: 186,5 GWh/a und THG-Einsparpotenzial: 44.460 t CO₂/a siehe Fischer et al. (2020) S. 29;


Potenzial-DB ID 85, Maßnahme: Angemessene Dimensionierung; Zielgruppe: junge Paare mit Familiengründung – Energieeinsparpotenzial: 18,55 GWh Strom siehe Fischer et al. (2020) S. 38″

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 310: Alternative Wohnformen zulassen und fördern

Umsetzungsbeispiel: Eco Village Hannover: Dort entsteht gerade ein attraktives, gemischtes, bezahlbares und nachhaltiges Quartier, das sehr viele Suffizienzaspekte integriert (kleinere Wohnflächen, geteilte Nutzung…).

Quelle: https://www.ecovillage-hannover.de/

Maßnahme / Aktivität: Suffizienzorientierte Baumaßnahmen

Politikinstrument ID 74: Bebauungspläne, die diversere Nutzung ermöglichen

Umsetzungsbeispiele:

„eco village Hannover“: Dort entsteht gerade ein sehr „attraktives“, buntes, bezahlbares und nachhaltiges Quartier mit kleineren Wohnflächen und viel geteilter Nutzung.

Quelle: https://www.ecovillage-hannover.de/

Wohngenossenschaft in Zürich mit flächensparendem und attraktivem Wohnen bei gleichzeitig relativ hoher „sozialen Durchmischung“

Quelle: siehe https://www.kalkbreite.net/ (letzter Zugriff am 22.12.2023); siehe https://www.mehralswohnen.ch (letzer Zugriff am 22.12.2023)

Verbot der Ansiedlung innenstadtrelevanter Geschäfte am Stadtrand in der Stadt Ravensburg, um kurze Wege zu ermöglichen und die Innenstadt lebendig, lebenswert und dicht zu halten. (auch ID 196)

Quelle: Böcker et al. (2021): Wie wird weniger genug. Oekom Verlag, S. 40.

Flensburg (DE): Suffizienzorientierte Stadtentwicklung in einem 53 Hektar großen Stadtteil mit reduzierter Wohnfläche pro Person, höherem Grünflächenanteil und gemischten Nutzungen für kürzere Wege. (auch ID 196)

Quelle: Böcker et al. (2021): Wie wird weniger genug. Oekom Verlag, S. 62.

Ziel / Politische Strategie: Nutzung bestehender Gebäude als Wohnraum

Maßnahme / Aktivität: Nutzung von leerstehenden Gebäuden

Politikinstrument ID 31: Erfassung von Leerstand

Umsetzungsbeispiel: „In bereits fast allen Bundesländern wurden Zweckentfremdungsgesetze (teilweise unter dem Namen Zweckentfremdungsverbotsgesetz, Wohnraumschutzgesetz oder Wohnaufsichtsgesetz) erlassen, um Kommunen zu ermöglichen, Leerstand, Abriss, Umnutzung zu gewerblichen Zwecken, Fremdenbeherbergung und bauliche Veränderung, welche die Wohnraumnutzung verhindert, zu unterbinden.“

Quelle: German Zero 2021, S. 369.

Politikinstrument ID 302: Förderung der Nutzung leerstehender Gebäude und Büros für die Schaffung von Wohnraum

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 295, Maßnahme: Umwandlung aktuell und künftig leerstehender Büroflächen bedingt durch den Trend zu mehr Homeoffice in Wohnraum (weniger Neubau): Höhere Flächeneffizienz, inhärente Energieeffizienz; Reduktion des bislang erforderlichen Pendelverkehrs – THG-Einsparpotenzial: 9,2 Mio. t CO₂/a siehe Zimmermann et al. (2023) S. 37.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 338: Leerstehende Wohnungen besteuern

Umsetzungsbeispiel: Die Region Lombardei und die Stadt Mailand fördern einen Sonderstatus zur Unterstützung der Renovierung von verlassenen Gebäuden. Die neue Verordnung ermöglicht eine Vergrößerung der Geschossfläche um bis zu 20 % der tatsächlichen Größe, die kommunalen Gebäudesteuern werden gesenkt, und parallel dazu werden die Steuern für neue Gebäude auf der grünen Wiese um 20-50 % erhöht. Die bestehenden Gebäude werden wiederverwendet, da die Nutzung von unbebautem Land mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Der Flächenverbrauch wird für die Befriedigung neuer Bedürfnisse reduziert, die vorhandenen Strukturen werden wiederverwendet.

Quelle: Wuppertal Institut (2022): Mapping of local sufficiency initiatives. D 4.1, S. 16.

Maßnahme / Aktivität: Schutz bestehender Gebäude und Wohnräume

Politikinstrument ID 33: Wohnraumschutznummer

Umsetzungsbeispiel: „Um latenten Leerstand zu vermeiden, sollte die Vermietung einer Wohnung als Ferienwohnung nur erfolgen dürfen, wenn die Vermieter:innen eine Wohnraumschutznummer angeben. Das vereinfacht den Kommunen die Rechtsdurchsetzung und wird zum Beispiel in Hamburg bereits unbürokratisch umgesetzt.“

Quelle:Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen Hamburg, Das sind die Änderungen im Hamburgischen Wohnraumschutzgesetz“ (aus German Zero 2021, S. 369).

Maßnahme / Aktivität: Vertikale Verdichtung

Politikinstrument ID 70: Reduzierung der Genehmigungsanforderungen für die Aufstockung eines Hauses

Co-Effekte: „Eine Studie der TU Darmstadt ergab, dass die Aufstockung von Wohn- und Nichtwohngebäuden ein Potential von 2,3 Mio. Wohnungen birgt.“

Quelle: „TU Darmstadt/Pestel Institut, Deutschlandstudie 2019. Wohnraumpotenziale in urbanen Lagen, S. 67.“ (aus German Zero 2021, S. 380).

Ziel / Politische Strategie: Nachhaltige Städte-und Siedlungsentwicklung ohne neue Versiegelung

Wirkungskette: Detaillierte Wirkungsketten mit unterstützenden und hemmenden Faktoren für die meisten Politikinstrumente sind hier zu finden: https://doi.org/10.6084/m9.figshare.28264610.v1

Maßnahme / Aktivität: Förderung innerstädtischer Grünflächen

Politikinstrument ID 80: Grünflächenfaktor für Stadtplanung festlegen

Co-Effekte:

Innerstädtische Grünflächen wirken nicht nur als CO2-Senken, sondern können auch Schutz bieten, wenn sich die Städte im Zuge des Klimawandels im Sommer künftig noch stärker aufheizen: 1 m³/m² zusätzliches Grünvolumen führt zu einer Minderung von etwa 0,3 °C.

Quelle: Tervooren, Verification of vegetation in regard of greenvolume as potential for climate-adaption – Using the example of the state-capital Potsdam, S. 74. (aus German Zero 2021, S. 386).


Grünflächen sorgen für eine bessere Luftqualität, weil sie Feinstaub aus der Luft filtern.

Quelle: Gith, Saubere Atemluft – Forscher empfehlen Grünflächen auszubauen. (aus German Zero 2021, S. 386)).


Die Bepflanzung bindet unmittelbar CO2, reduziert aber darüber hinaus die zum Heizen und Kühlen benötigte Energie. Im Sommer wird durch Verdunstungskälte und Verschattung der Kühlbedarf reduziert.

Quellen: Technische Universität Darmstadt: Gutachten Fassadenbegrünung, S. 13.

Pfoser, Fassade und Pflanze. Potenziale einer neuen Fassadengestaltung, S. 74 f. (aus German Zero 2021, S. 387).


Zugleich kann die Begrünung zusammen mit dem u.U. verwendeten Substrat bei der Fassadenbegrünung eine Dämmwirkung von ca. 20 % erzeugen.

Quelle: Pfoser, Fassade und Pflanze. Potenziale einer neuen Fassadengestaltung, S.78 (aus German Zero 2021, S. 387).


Als weiterer positiver Effekt tritt der Schutz der Bausubstanz vor Umwelteinwirkungen hinzu. Gebäudebegrünung dämpft Lärm, verbessert die Luftqualität und senkt die Umgebungstemperatur.

Quelle: Pfoser, Fassade und Pflanze. Potenziale einer neuen Fassadengestaltung, S.92 ff. (aus German Zero 2021, p. 386).


Gebäudebegrünung kann einen Beitrag zum Erhalt von Biodiversität in Städten leisten.

Quelle: Pfoser, Fassade und Pflanze. Potenziale einer neuen Fassadengestaltung, S.97 (aus German Zero 2021, S. 387).


Umsetzungsbeispiel: Die Praxis der Festsetzung von Dachbegrünung in Bebauungsplänen seit Mitte der 1990er-Jahre hat in München zusammen mit der Freiflächengestaltungssatzung von 1996, die auf Garagendächern und Kiespressdächern ab einer Fläche von 100 m² eine Dachbegrünung vorschreibt, dazu geführt, dass die Gesamtfläche der Dachbegrünung in München im Vergleich zu anderen Städten sehr hoch ist (19,5 % begrünte Dächer im Jahr 2015).

Quelle: Deutscher Dachgärtner Verband e.V: Fernerkundliche Identifizierung von Vegetationsflächen auf Dächern zur Entwicklung des für die Bereiche des Stadtklimas, der Stadtentwässerung und des Artenschutzes aktivierbaren Flächenpotenzials in den Städten, S. 35. (aus German Zero 2021, S. 387).

Maßnahme / Aktivität: Begrenzung des Flächenverbrauchs auf Netto-Null

Politikinstrument ID 62: Obergrenze + Zuteilungsregelung für Flächenverbrauch

Quantifizierungen:

„Potenzial-DB ID 7, Maßnahme: Wohnraummoratorium und Siedlungsbegrenzung – Energieeinsparpotenzial: 15 TWh/a Heizenergie und THG-Einsparpotenzial: 3,4 Mio. t CO₂/a siehe Brischke et al. (2016) S. 92;


Potenzial-DB ID 192, Maßnahme: Vergabe von Flächennutzungskontingenten zur Erreichung der Netto-Null-Flächeninanspruchnahme bis 2035 – THG-Einsparpotenzial: 54 Mio. t CO₂ siehe Müller-Schulz et al. (2023) S. 51;


Potenzial-DB ID 251, Maßnahme: Reduzierung der Flächennutzung (Landnutzungsänderung): Flächenverbrauch von 20 ha/Tag im Jahr 2030 – THG-Einsparpotenzial: 2 Mio. t CO₂-Äq siehe Purr et al. (2021) S. 38″


Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 63: Flächenzertifikatehandel für Baugebiete

Quantifizierungen:

„Potenzial-DB ID 141, Maßnahme: Begrenzung der Neuinanspruchnahme von Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke (MMS) (direkte Netto-Reduktion) – THG-Einsparpotenzial: 0,3 Mio. t CO₂-Äq siehe Harthan et al. (2023) S. 238, 239;


Potenzial-DB ID 142, Maßnahme: Begrenzung der Neuinanspruchnahme von Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke (MMS) (direkte Netto-Reduktion) – THG-Einsparpotenzial: 0,3 Mio. t CO₂-Äq siehe Harthan et al. (2023) S. 238, 239;


Potenzial-DB ID 143, Maßnahme: Begrenzung der Neuinanspruchnahme von Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke (MMS) (direkte Netto-Reduktion) – THG-Einsparpotenzial: 0,3 Mio. t CO₂-Äq siehe Harthan et al. (2023) S. 238, 239″

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 343: Neue Bauvorhaben erschweren

Umsetzungsbeispiel: Die Region Lombardei und die Stadt Mailand fördern einen Sonderstatus zur Unterstützung der Renovierung von verlassenen Gebäuden. Die neue Verordnung ermöglicht eine Vergrößerung der Geschossfläche um bis zu 20 % der tatsächlichen Größe, die kommunalen Gebäudesteuern werden gesenkt, und parallel dazu werden die Steuern für neue Gebäude auf der grünen Wiese um 20-50 % erhöht. Die bestehenden Gebäude werden wiederverwendet, da die Nutzung von unbebautem Land mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Der Flächenverbrauch wird für die Befriedigung neuer Bedürfnisse reduziert, die vorhandenen Strukturen werden wiederverwendet.

Quelle: Wuppertal Institut (2022): Mapping of local sufficiency initiatives. D 4.1, S. 16.

Maßnahme / Aktivität: Reduzierung von Parkplätzen

Politikinstrument ID 77: Tiefgaragenprivileg abschaffen

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 296, Maßnahme: Kein Bau einer Tiefgarage – THG-Einsparpotenzial: 20 % der THG-Emissionen des Gebäudes siehe Zimmermann et al. (2023) S. 38.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Ziel / Politische Strategie: Reduzierung des Energieverbrauchs

Maßnahme / Aktivität: Sensibilisierung für die Reduzierung des Energieverbrauchs

Politikinstrument ID 26: Informationen über Energieeinsparung durch weniger Heizen

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 59, Maßnahme: One-Stop-Shop zur Unterstützung von Rentenhaushalten beim Umzug in kleinere Wohnungen oder zur Wohnraumnutzung mit anderen – Energieeinsparpotenzial: 7 TWh und THG-Einsparpotenzial: 1,81 Millionen t CO₂/a siehe Fischer et al. (2016) S. 438;
Potenzial-DB ID 260, Maßnahme: Transparenz für Verbraucher:innen in Bezug auf Verbrauch und Kosten schaffen und dadurch ein energiebewussteres Verhalten fördern. – Energieeinsparpotenzial: 15 % siehe Rehmann et al. (2022) S. 24.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Quantifizierung: 1°C Senkung der Raumheiztemperatur = 6-8% Energieeinsparung

Quelle: Öko-Institut & Fraunhofer ISI 2015 (S. 118); BMWK 2022.

Politikinstrument ID 137: Konsumentenberatung und -information

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 82, Maßnahme: Konvergenz durch Technologieberatung; Zielgruppe: junge Paare mit Familiengründung – Energieeinsparpotenzial: 6,6 GWh Strom siehe Fischer et al. (2020) S. 38.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 139: Informationskampagnen

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 259, Maßnahme: Information der Nutzer:innen über den korrekten Umgang mit Energie, z. B. durch Informationsblätter – Energieeinsparpotenzial: 10 % siehe Rehmann et al. (2022) S. 24.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Quantifizierung: „Energieaudits und -beratungen, bei denen der Einzelne über seinen eigenen Energieverbrauch informiert wird und Ratschläge erhält, wie er seinen Verbrauch senken kann, waren am wirksamsten. Mit dieser Strategie konnten die Verbraucher ihren Energieverbrauch im Durchschnitt um 13,5 % senken.“

Quelle: Bertoldi, P. (2017): Are current policies promoting a change in behaviour, conservation and sufficiency?.

Politikinstrument ID 140: Vergleich des Energieverbrauchs

Quantifizierung: Die Bereitstellung von Vergleichsmöglichkeiten zum Energieverbrauch von Einzelpersonen könnte zu einer Verringerung des Energieverbrauchs um durchschnittlich 11,5 % führen.

Quelle: Bertoldi, P. (2017): Are current policies promoting a change in behaviour, conservation and sufficiency?.

Politikinstrument ID 141: Echtzeitinformationen über den Energieverbrauch

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 260, Maßnahme: Transparenz für Verbraucher:innen in Bezug auf Verbrauch und Kosten schaffen und dadurch ein energiebewussteres Verhalten fördern – Energieeinsparpotenzial: 15 % siehe Rehmann et al. (2022) S. 24.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Maßnahme / Aktivität: Senkung der minimalen Beheizungsverpflichtung

Politikinstrument ID 404: Begrenzung/Abschaltung von Warmwasser in öffentlichen Gebäuden

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 92, Maßnahme: Schließung eines VHS-Gebäudes „zwischen den Jahren“ – Energieeinsparpotenzial: 13.000 kWh/a Strom siehe Fischer et al. (2020) S. 12.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100


Industrie / Produktion

Ziel / Politische Strategie: Reduzierung des Abfalls

Maßnahme / Aktivität: Abfallproduktion eindämmen

Umsetzungsbeispiele:

„Die NochMall ist das erste Kaufhaus für Gebrauchtwaren in Berlin, was viel mehr ist als ein Secondhand-Kaufhaus. In der NochMall werden nicht nur Möbel, Kleidung, Elektrogeräte, Haushaltswaren, Spielzeug, Bücher und vieles mehr auf über 2.000 Quadratmetern verkauft, um ihnen ein zweites Leben zu geben, sondern die NochMall ist ein Erlebnisort für Kreislaufwirtschaft und Abfallvermeidung.“

Quelle: https://www.nochmall.de/konzept (zuletzt aufgerufen am 22.12.2023)

Der Concular Shop bietet hochwertige gebrauchte Baustoffe und Baumaterialien aus rückgebauten Gebäuden. Die Produkte und Materialen wurden von einem erfahrenen Team geprüft und auf ihre Kreislaufwirtschattauglichkeit untersucht.

Quelle: https://shop.concular.de/ (letzter Zugriff am 22.12.2023)

Plattform für den Online-Verkauf von überschüssigem Metall: „Vanilla Steel ist die größte unabhängige digitale Plattform für Metalle in Europa und hat seinen Sitz in Berlin. Das Gründungsteam besteht aus 4 Tech-Unternehmern, die 50 Jahre digitale Erfahrung vereinen und sich leidenschaftlich dafür einsetzen, bestehende Herausforderungen durch Digitalisierung zu lösen.“

Quelle: https://de.vanillasteel.com/about-us (letzter Zugriff am 22.12.2023)

Umsetzungsbeispiel: „In Eskilstuna, eine Stunde westlich der Hauptstadt Stockholm, können die Bürger einkaufen gehen, ganz ohne ihr Umweltbewusstsein zu belasten: Dort steht das erste Secondhand-Einkaufszentrum. ReTuna hat es als „weltweit erste Shoppingmall für reparierte, recycelte und restaurierte Gegenstände“ ins Guinness-Buch der Rekorde 2020 geschafft. Auf 5.000 Quadratmetern und zwei Etagen bieten 13 Geschäfte ausschließlich Gebrauchtwaren an. […] Das Einkaufszentrum ist Teil der ökologischen Transformation des Industriestandortes Eskilstuna.“

Quelle: siehe https://www.derstandard.de/story/2000118983445/im-weltweit-ersten-secondhand-einkaufscenter-begegnen-schweden-der-kaufscham (letzter Zugriff am 15.01.2024)

Ziel / Politische Strategie: Haltbarkeit von Produkten erhöhen

Maßnahme / Aktivität: Größerer Marktanteil von reparierten und langlebigen Produkten

Politikinstrument ID 152: Obligatorische Offenlegung der Mindestlebensdauer und der erwarteten Lebensdauer eines Produkts

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 19, Maßnahme: Verlängerung der Produktlebensdauer durch Einführung einer gesetzlichen Gewährleistung von 5 Jahren, Festlegung der Mängelhaftung auf 10 Jahre und Regulierung einer verpflichtenden Verfügbarkeit von Ersatzteilen für mindestens 20 Jahre zur Sicherstellung der zukünftigen Reparierbarkeit – Energieeinsparpotenzial: 11,3322 TWh/a Prozesswärme (Strom, synthetisches Gas) siehe Eerma et al. (2022) S. 3; Datentabelle 1.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 153: Wahlrecht zwischen Reparatur und Neulieferung aufheben

Sonstige zusätzliche Informationen: Waschmaschinen müssten selbst unter Berücksichtigung der Effizienzverbesserungen neuerer Geräte mindestens 17-23 Jahre und Wäschetrockner 11-18 Jahre genutzt werden, um die THG-Emissionen der Herstellung, des Vertriebs und der Verwertung zu kompensieren. Smartphones müssten sogar bis zu 232 Jahre verwendet werden, da nicht nur zusätzliche Ressourcen verbraucht werden, sondern neuere Geräte auch mehr Energie verbrauchen.

Quelle: Zuloaga et al: „Cool products don´t cost the earth“. (aus German Zero 2021, S 144).

Politikinstrument ID 155: Regulierung von Reparierbarkeit

Quantifizierung: Würde man die Lebensdauer aller Waschmaschinen, Notebooks, Staubsauger und Smartphones innerhalb der EU um ein Jahr verlängern, könnten rund vier Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

Quelle: Berechnungen von German Zero auf der Grundlage: Zuloaga et al: „Cool products don´t cost the earth“, S. 5. (aus German Zero 2021, S. 140).

Politikinstrument ID 160: Reduzierter Mehrwertsteuersatz für Reparatur

Umsetzungsbeispiel: Luxemburg beabsichtigt, die Anwendung des stark ermäßigten Mehrwertsteuersatzes von 3 % auf förderfähige Reparaturarbeiten nach europäischem Recht zu prüfen.

Quelle: https://environnement.public.lu/dam-assets/actualites/2020/05/Integrierter-nationaler-Energie-und-Klimaplan-Luxemburgs-2021-2030-endgultige-Fassung.pdf , S. 86.

Politikinstrument ID 389: Verbot der geplanten Obsoleszenz

Quantifizierungen:

„Potenzial-DB ID 211, Maßnahme: Lebensdauerverlängerung und Wiederverwendung von Komponenten – THG-Einsparpotenzial: 3,9 Mio. t CO₂e/a siehe Pauliuk & Heeren (2021) S. 487 (Abb. 4) oder Supporting Information SI2 (Tab. Fig. 4 oder https://onlinelibrary.wiley.com/action/downloadSupplement?doi=10.1111%2Fjiec.13091&file=jiec13091-sup-0002-SuppMat2.xlsx);

Potenzial-DB ID 263, Maßnahme: Verlängerung der Nutzungsdauer der Waschmaschine (von 12 auf 17 Jahre) – THG-Einsparpotenzial: 0,1 Mio. t CO₂/a siehe Rüdenauer & Prakash (2020) S. 39;

Potenzial-DB ID 264, Maßnahme: Verlängerung der Nutzungsdauer des Notebooks (von 5 auf 10 Jahre) – THG-Einsparpotenzial: 0,9 Mio. t CO₂/a siehe Rüdenauer & Prakash (2020) S. 42;

Potenzial-DB ID 265, Maßnahme: Verlängerung der Nutzungsdauer des Smartphones (von 2,5 auf 7 Jahre) – THG-Einsparpotenzial: 0,9 Mio. t CO₂/a siehe Rüdenauer & Prakash (2020) S. 45;

Potenzial-DB ID 266, Maßnahme: Verlängerung der Nutzungsdauer von Fernsehern (von 6 auf 13 Jahre) – THG-Einsparpotenzial: 2,3 Mio. t CO₂/a siehe Rüdenauer & Prakash (2020) S. 48″

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Maßnahme / Aktivität: Kunden die Möglichkeit geben, Produkte zu reparieren

Politikinstrument ID 156: Zugang zu Ersatzteilen und Spezialwerkzeug

Quantifizierungen:

„Potenzial-DB ID 223, Maßnahme: Weniger und kleinere Autos durch Reduktion der Fahrzeuggröße (keine neuen SUVs im Jahr 2045) und Verlängerung der Fahrzeugnutzung (17,5 statt 10 Jahre im Jahr 2045) + höhere Akzeptanz für wiederaufbereitete Fahrzeuge (Ersatzteile) – THG-Einsparpotenzial: 1,6 Mio. t CO₂-Äq siehe Prakash et al. (2023) S. 82 (237 zur Maßnahmenbeschreibung);


Potenzial-DB ID 185, Maßnahme: Remanufacturing (= Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit eines gebrauchten Produkts, die mindestens den ursprünglichen Kundenanforderungen entspricht) von Ersatzteilen für Pkw – Energieeinsparpotenzial: 1,65 PJ Primärenergie siehe McKenna et al. (2013) S. 110;


Potenzial-DB ID 186, Maßnahme: Remanufacturing (= Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit eines gebrauchten Produkts, die mindestens den ursprünglichen Kundenanforderungen entspricht) von Ersatzteilen für Pkw – Energieeinsparpotenzial: 2,99 PJ Primärenergie siehe McKenna et al. (2013) S. 110;


Potenzial-DB ID 187, Maßnahme: Direkte Wiederverwendung von Ersatzteilen für Pkw – Energieeinsparpotenzial: 1,7 PJ Primärenergie siehe McKenna et al. (2013) S. 110;


Potenzial-DB ID 188, Maßnahme: Direkte Wiederverwendung von Ersatzteilen für Pkw – Energieeinsparpotenzial: 3,07 PJ Primärenergie siehe McKenna et al. (2013) S. 110″

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 158: Angemessene Kosten für Ersatzteile

Quantifizierungen:

„Potenzial-DB ID 223, Maßnahme: Weniger und kleinere Autos durch Reduktion der Fahrzeuggröße (keine neuen SUVs im Jahr 2045) und Verlängerung der Fahrzeugnutzung (17,5 statt 10 Jahre im Jahr 2045) + höhere Akzeptanz für wiederaufbereitete Fahrzeuge (Ersatzteile) – THG-Einsparpotenzial: 1,6 Mio. t CO₂-Äq siehe Prakash et al. (2023) S. 82 (237 zur Maßnahmenbeschreibung);


Potenzial-DB ID 185, Maßnahme: Remanufacturing (= Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit eines gebrauchten Produkts, die mindestens den ursprünglichen Kundenanforderungen entspricht) von Ersatzteilen für Pkw – Energieeinsparpotenzial: 1,65 PJ Primärenergie siehe McKenna et al. (2013) S. 110;


Potenzial-DB ID 186, Maßnahme: Remanufacturing (= Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit eines gebrauchten Produkts, die mindestens den ursprünglichen Kundenanforderungen entspricht) von Ersatzteilen für Pkw – Energieeinsparpotenzial: 2,99 PJ Primärenergie siehe McKenna et al. (2013) S. 110;


Potenzial-DB ID 187, Maßnahme: Direkte Wiederverwendung von Ersatzteilen für Pkw – Energieeinsparpotenzial: 1,7 PJ Primärenergie siehe McKenna et al. (2013) S. 110;


Potenzial-DB ID 188, Maßnahme: Direkte Wiederverwendung von Ersatzteilen für Pkw – Energieeinsparpotenzial: 3,07 PJ Primärenergie siehe McKenna et al. (2013) S. 110″

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 161: Reparatur-Bonus

Quantifizierung: Eine Reparatur spart durchschnittlich 24 Kilogramm CO2-Äquivalente. Würde man die Lebensdauer aller Waschmaschinen, Notebooks, Staubsauger und Smartphones im EU-Raum um nur ein einziges Jahr verlängern, könnten rund 4 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

Quelle: https://mein.wien.gv.at/wienerreparaturbon/#/ (Stand 20.12.2023) und https://www.verbraucherzentrale-bayern.de/sites/default/files/2022-08/22-04-25_vzbv-positionspapier_recht-auf-reparatur.pdf (S. 4).

Umsetzungsbeispiel: Mit dem „Wiener Reparaturbon“ werden 50 % der Kosten für eine Reparatur bis zu einem Betrag von 100 Euro übernommen. Der Betrag wird direkt von der Rechnung für die Reparatur abgezogen. Innerhalb des ersten Aktionszeitraums vom 21. September bis 14. Dezember 2020 wurden rund 8000 Gegenstände mit einem Reparaturbon repariert. Dadurch konnten rund 190 Tonnen CO2 eingespart werden.

Quelle: Berechnungen von German Zero auf der Grundlage: Stadt Wien: Förderprogramm „Wien repariert´s – Der Wiener Reparatur-bon“. https://www.wien.gv.at/umweltschutz/wienerreparaturbon.html. (aus German Zero 2021, S. 143).

Umsetzungsbeispiele: Einen Reparaturbonus gibt es bereits im deutschen Bundesland Thüringen und in Österreich.

Quellen: https://www.reparaturbonus-thueringen.de / https://www.reparaturbonus.at/.

Umsetzungsbeispiel: In Frankreich reparieren Werkstätte mit dem sogenannten „QualiRépar“ Gütesiegel viele beschädigte Elektronikgeräte, die nicht mehr unter die Garantie fallen. Die Reparatur der abgedeckten Geräte ist garantiert und eine pauschale Ermäßigung des Reparaturpreises wird direkt vom Rechnungsbetrag abgezogen.

Quelle: https://epargnonsnosressources.gouv.fr/actualites/bonus-reparation/.

Ziel / Politische Strategie: Innovation

Maßnahme / Aktivität: Schrittweise Abschaffung umweltschädlicher Materialien

Politikinstrument ID 164: Verbot von bewusst zugesetztem Mikroplastik

Umsetzungsbeispiele:

In Spanien ist zugesetztes Mikroplastik in Kosmetikprodukten und Waschmittel seit Juli 2021 verboten.

Quelle: Wandler: Spanien geht gegen Plastikmüll vor. https://taz.de/Spanien-geht-gegen-Plastikmuell-vor/!5690428. (aus German Zero 2021, S. 150).


In Schweden ist Mikroplastik in Körperpflegeprodukten, welche mit Wasser abgewaschen werden, seit 2018 verboten. In Frankreich ist Mikroplastik in Peeling- und Reinigungsprodukten ebenfalls seit 2018 verboten.

Quelle: Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik: Mikroplastik und synthetische Polymere in Kosmetikprodukten sowie Wasch-, Putz und Reinigungsmitteln, S. 62 ff. (aus German Zero 2021, S. 150).

Maßnahme / Aktivität: Reduzierung von Hindernissen (Politik, Gesetzgebung, Kultur) für Suffizienz

Politikinstrument ID 143: Barrieren für die Nutzung von Holz beseitigen

Quantifizierungen:

Potenzial-DB ID 17, Maßnahme: Förderung eines Modal Shifts in der Bauwirtschaft von Stahl und Zement hin zu Holzbauten. Nachfragereduktion um 4,6 % beim Bedarf an Hochtemperaturprozesswärme durch geringere Stahlproduktion – Energieeinsparpotenzial: 9,06174 TWh/a synthetisches Gas und Strom (S. 2) siehe Eerma et al. (2022) S. 3; Daten aus Abb. 1 und Tabelle 1;


Potenzial-DB ID 21, Maßnahme: Modal Shift in der Bauwirtschaft von Stahl und Zement zu Holzbauten um 3 % sowie Reduktion der durchschnittlichen Wohn- und Nutzfläche pro Kopf im Bereich Raumwärme (hohe und mittlere Prozesswärme) – Energieeinsparpotenzial: 11,64248 TWh/a Prozesswärme (Strom, synthetisches Gas) siehe Eerma et al. (2022) S. 3; Datentabelle 1;


Potenzial-DB ID 212, Maßnahme: Materialsubstitution: Holzbauten und Aluminiumfahrzeuge – THG-Einsparpotenzial: 1,7 Mio. t CO₂e/a siehe Pauliuk & Heeren (2021) S. 487 (Abb. 4) oder Supporting Information SI2 (Tab. Fig. 4 oder  https://onlinelibrary.wiley.com/action/downloadSupplement?doi=10.1111%2Fjiec.13091&file=jiec13091-sup-0002-SuppMat2.xlsx))

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Ziel / Politische Strategie: Stärkung der regionalen Wirtschaft

Quantifizierung: Eine lokale und gemeinsam genutzte Dienstleistungswirtschaft kann bis zu 18 % des europäischen Kohlenstoff-Fußabdrucks im Vergleich zum Basisjahr (2007) reduzieren.

Quelle: Vita et al. 2019.


Landwirtschaft / Ernährung

Ziel / Politische Strategie: Ausweitung der Flächennutzung zur Erhöhung der natürlichen Kohlenstoffsenken

Maßnahme / Aktivität: Erhöhung der Biomasse in Wäldern

Politikinstrument ID 386: Verringerung der Holzentnahme, insbesondere bei Laubholz

Quantifizierungen:

„Potenzial-DB ID 131, Maßnahme: Wiedervernässung von Moorböden (MMS) – THG-Einsparpotenzial: 0,2 Mio. t CO₂-Äq siehe Harthan et al. (2023) S. 225, 238, 239;


Potenzial-DB ID 132, Maßnahme: Wiedervernässung von Moorböden (MMS) – THG-Einsparpotenzial: 0,8 Mio. t CO₂-Äq siehe Harthan et al. (2023) S. 225, 238, 239;


Potenzial-DB ID 133, Maßnahme: Wiedervernässung von Moorböden (MMS) – THG-Einsparpotenzial: 1,5 Mio. t CO₂-Äq siehe Harthan et al. (2023) S. 225, 238, 239;


Potenzial-DB ID 243, Maßnahme: Jährliche Wiedervernässung von 5,3 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche auf entwässerten Moorböden – THG-Einsparpotenzial: 22 Mio. t CO₂-Äq siehe Purr et al. (2021) S. 38;


Potenzial-DB ID 250, Maßnahme: Wiedervernässung von Mooren + aktive Waldumbaumaßnahmen und naturnahe Waldbewirtschaftung + kein Torfabbau ab 2040 (Vermeidung von über 2 Mio. t CO₂-Äq) + Erhalt des Dauergrünlands (Verhinderung der Umwandlung von Dauergrünland in Ackerflächen, aber Möglichkeit der Wiedervernässung von Dauergrünland auf Moorböden) + Reduktion der Neuinanspruchnahme von Flächen auf unter 30 ha/Tag bis 2030 – THG-Einsparpotenzial: 13 Mio. t CO₂-Äq siehe Purr et al. (2021) S. 36 ff.“

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Ziel / Politische Strategie: Steigerung der regionalen Nahrungsmittelproduktion-und verarbeitung

Umsetzungsbeispiel: 2020 wurde in Paris ein großer städtischer Bauernhof mit einem Gemeinschaftsgarten eingerichtet.

Quelle: https://agripolis.eu/.

Ziel / Politische Strategie: Reduzierung des Viehbestands

Maßnahme / Aktivität: Ernährungsumstellung

Quantifizierung: Einen Überblick über das Reduktionspotenzial von Aktivitätsniveaus in ambitionierten europäischen Netto-Null-Szenarien finden Sie hier: https://www.doi.org/10.1088/2515-7620/ad966e


Quantifizierungen:

Wenn 50 % der Europäer nur noch einmal pro Woche Fleisch essen und etwa 70 % weniger Milchprodukte konsumieren, würde dies die THG-Emissionen im Jahr 2050 um 73 Millionen Tonnen reduzieren, was 16 % der Emissionen aus der Landwirtschaft entspricht.

Quelle: McKinsey 2020.


Eine vegane / vegetarische Ernährung reduziert die THG-Emissionen des europäischen Fußabdrucks um 13,9 % / 9 % (im Vergleich zu 2007) und reduziert den Land-Fußabdruck um 4,7 % / 0,6 %

Quelle: Vita et al. 2019.


Ein Umstieg auf tierfreie Proteinquellen wie Soja, Linsen, andere Hülsenfrüchte und Fleischersatzprodukte reduziert die globalen THG-Emissionen um 18-87 % (Zentralwert 40 %)

Quelle: Creutzig et al. 2022.

Politikinstrument ID 1: Steuer auf tierische Produkte

Co-Effekte: Würden tierische Produkte dem regulären Mehrwertsteuersatz unterfallen, würde dies zu einem Steuermehraufkommen von ca. 5 Mrd. € führen.

Quelle: UBA 2016.

Politikinstrument ID 2: Initiativen in Schulen

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 96, Maßnahme: 50 % Reduktion fleischhaltiger Gerichte in der Gemeinschaftsverpflegung – THG-Einsparpotenzial: 0,55 Mio. t CO₂-Äq/a; siehe Fischer et al. (2022) S. 15.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 5: Aktionsplan Gemeinschaftsverpflegung

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 96, Maßnahme: 50 % Reduktion fleischhaltiger Gerichte in der Gemeinschaftsverpflegung – THG-Einsparpotenzial: 0,55 Mio. t CO₂-Äq/a siehe Fischer et al. (2022) S. 15

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Quantifizierung: Eine 50-prozentige Reduzierung von Fleischgerichten in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung würde 0,43 Millionen Tonnen Treibhausgase pro Jahr einsparen (Spanne: 0,2-0,92 Millionen Tonnen Treibhausgase).

Quelle: UBA 2022.

Politikinstrument ID 6: Freiwillige Selbstverpflichtung von Arbeitgebern/Kantinen

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 96, Maßnahme: 50 % Reduktion fleischhaltiger Gerichte in der Gemeinschaftsverpflegung – THG-Einsparpotenzial: 0,55 Mio. t CO₂-Äq/a siehe Fischer et al. (2022) S. 15.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 8: Ernährungs-Gesamtplan, welcher mit dem Pariser Klimaabkommen / mit der PHD kompatibel ist

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 233, Maßnahme: Umstellung auf eine stärker pflanzenbasierte Ernährung gemäß der EAT-Lancet-Studie (Planetary Health Diet, PHD) – THG-Einsparpotenzial: 28,7 Mio. t CO₂-Äq siehe Prakash et al. (2023) S. 106 f. (261–269 für Maßnahmeninformationen).

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 9: Steuer auf tierische Produkte

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 217, Maßnahme: Erhöhung der Mehrwertsteuer auf tierische Produkte (Variante: gleichzeitige Senkung der Mehrwertsteuer auf pflanzliche Produkte) – THG-Einsparpotenzial: 4,05 Mio. t CO₂-Äq siehe Postpischil et al. (2022a) S. 60.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 314: Klimafreundliche Gastronomie

Quantifizierung:

„Potenzial-DB ID 38, Maßnahme: Kochen mit einem Induktionsherd und geplantes Backen; ggf. größere Mengen kochen (auf Vorrat oder gemeinsam mit Freund:innen/Nachbar:innen), Schnellkochtopf verwenden und einige Gerichte mit besonders langen Koch- oder Backzeiten vermeiden – Energieeinsparpotenzial: 80 kWh Strom siehe Fischer et al. (2013) S. 17;


Potenzial-DB ID 96, Maßnahme: 50 % Reduktion fleischhaltiger Gerichte in der Gemeinschaftsverpflegung – THG-Einsparpotenzial: 0,55 Mio. t CO₂-Äq/a siehe Fischer et al. (2022) S. 15″

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Maßnahme / Aktivität: Reduzierung von Tierhaltung und dem Export von tierischen Erzeugnissen

Politikinstrument ID 13: Europäischer Emissionshandel für tierische Produkte und Mineraldünger (einschließlich Obergrenze und schrittweiser Reduzierung)


Quantifizierung: Emissionshandel für die Erzeugung tierischer Produkte und die Ausbringung von Mineraldüngern setzt das Emissionshandelssystem Anreize zur Reduzierung von ca. 80 % der Emissionen (Emissionen der Landwirtschaft in der EU laut IPCC).

Quelle: Calculations by German Zero based on: „EU (2020), 2020 National Inventory Report (NIR), S. 562″ (aus German Zero 2021, S. 408).

Ziel / Politische Strategie: Verringerung von Lebensmittelverschwendung, Überkonsum und -produktion

Maßnahme / Aktivität: Reduzierung von Lebensmittelabfällen

Quantifizierung: Einen Überblick über das Reduktionspotenzial von Aktivitätsniveaus in ambitionierten europäischen Netto-Null-Szenarien finden Sie hier: https://www.doi.org/10.1088/2515-7620/ad966e

Quantifizierung: Eine Reduzierung der Lebensmittelabfälle auf globaler Ebene würde zu einer Verringerung der Treibhausgasemissionen um 8-25 % führen (zentraler Wert 15 %).

Quelle: Creutzig et al. 2022.

Politikinstrument ID 21: Entwicklung eines Netzwerkes von Verteilungsplattformen und Lebensmittelplattformen

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 155, Maßnahme: Foodsharing: Einsammeln von nicht mehr verkäuflichen Lebensmitteln und Weitergabe an Interessierte (2 Fallstudien ausgewertet) – THG-Einsparpotenzial: 1,6 t CO₂-Äq/a siehe Jessing et al. (2021) S. 20–22.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 308: Verkauf von „abgelaufenen“ Lebensmitteln oder Abgabe an Sozialmärkte

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 155, Maßnahme: Foodsharing: Einsammeln von nicht mehr verkäuflichen Lebensmitteln und Weitergabe an Interessierte (2 Fallstudien ausgewertet) – THG-Einsparpotenzial: 1,6 t CO₂-Äq/a siehe Jessing et al. (2021) S. 20–22.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Maßnahme / Aktivität: Reduzierung des Konsums von klimaschädlichen Lebensmitteln und Getränken

Politikinstrument ID 24: Werbeverbote für klimaschädliche Lebensmittel

Quantifizierung:

Wenn 50 % der Europäer nur noch einmal pro Woche Fleisch essen und etwa 70 % weniger Milchprodukte konsumieren, würde dies die THG-Emissionen im Jahr 2050 um 73 Millionen Tonnen reduzieren, was 16 % der Emissionen aus der Landwirtschaft entspricht.

Quelle: McKinsey 2020.


Eine vegane / vegetarische Ernährung reduziert die THG-Emissionen des europäischen Fußabdrucks um 13,9 % / 9 % (im Vergleich zu 2007) und reduziert den Land-Fußabdruck um 4,7 % / 0,6 %.

Quelle: Vita et al. 2019.


Ein Umstieg auf tierfreie Proteinquellen wie Soja, Linsen, andere Hülsenfrüchte und Fleischersatzprodukte reduziert die globalen THG-Emissionen um 18-87 % (Zentralwert 40 %)

Quelle: Creutzig et al. 2022.


Umsetzungsbeispiel: Vereinigtes Königreich (UK): Eine vollständige Online-Werbebeschränkung für Produkte mit hohem Fett-, Zucker- und Salzgehalt.

Quelle: UK Government.

Ziel / Politische Strategie: Reduzierung und Steuerung der landwirtschaftlichen Nutzfläche

Maßnahme / Aktivität: Keine landwirtschaftliche Nutzung von Feuchtbiotopen

Politikinstrument ID 178: Regulierung der Nutzung von Moorflächen (keine landwirtschaftliche Nutzung)

Quantifizierungen:

„Potenzial-DB ID 134, Maßnahme: Umsetzung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK): Feldgehölze, Wiedervernässung von Moorböden (MMS) → direkte Netto-Reduktion – THG-Einsparpotenzial: 0,8 Mio. t CO₂-Äq siehe Harthan et al. (2023) S. 224, 225, 239;


Potenzial-DB ID 135, Maßnahme: Umsetzung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK): Feldgehölze, Wiedervernässung von Moorböden (MMS) → direkte Netto-Reduktion – THG-Einsparpotenzial: 1,5 Mio. t CO₂-Äq siehe Harthan et al. (2023) S. 224, 225, 239;


Potenzial-DB ID 136, Maßnahme: Umsetzung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK): Feldgehölze, Wiedervernässung von Moorböden (MWMS) → direkte Netto-Reduktion – THG-Einsparpotenzial: 1,7 Mio. t CO₂-Äq siehe Harthan et al. (2023) S. 226, 227, 241;


Potenzial-DB ID 137, Maßnahme: Umsetzung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK): Feldgehölze, Wiedervernässung von Moorböden (MWMS) → direkte Netto-Reduktion – THG-Einsparpotenzial: 4,3 Mio. t CO₂-Äq siehe Harthan et al. (2023) S. 226, 227, 241″

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 362: Wiederbefeuchtung von Torfböden

Quantifizierungen:

Potential DB ID 131, Measure: Rewetting of peat soils (MMS) – GHG saving potential: 0,2Mio t CO2 eq see Harthan et al. (2023) p. 225, 238, 239;

Potential DB ID 132, Measure: Rewetting of peat soils (MMS) – GHG saving potential: 0,8Mio t CO2 eq see Harthan et al. (2023) p. 225, 238, 239;

Potential DB ID 133, Measure: Rewetting of peat soils (MMS) – GHG saving potential: 1,5Mio t CO2 eq see Harthan et al. (2023) p. 225, 238, 239; Potential DB ID 243, Measure: Annual rewetting of 5.3% of agricultural land on drained peat soils – GHG saving potential: 22million t CO2 eq see Purr et al. (2021) p. 38;

Potential DB ID 250, Measure: Rewetting of moors + Active forest conversion and near-natural forest management + No peat extraction from 2040 (elimination of more than 2 million tonnes of CO2eq) + Preservation of permanent grassland (counteract conversion of permanent grassland to arable land, but possibility of rewetting permanent grassland on peat soils) + Reduce new land use to less than 30 ha/day by 2030 – GHG saving potential: 13million t CO2 eq see Purr et al. (2021) p. 36 ff.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100


Verkehr (inkl. Güterverkehr)

Ziel / Politische Strategie: Fahrten reduzieren: Arbeit

Wirkungskette: Detaillierte Wirkungsketten mit unterstützenden und hemmenden Faktoren für die meisten Politikinstrumente sind hier zu finden: https://doi.org/10.6084/m9.figshare.28264610.v1

Maßnahme / Aktivität: Förderung von Heimarbeit

Politikinstrument ID 188: Telearbeit-Vereinbarungen mit Unternehmen

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 53, Maßnahme: Telemeetings (Substitution von 30 % der Geschäftsreisen im Jahr 2030) – Energieeinsparpotenzial: 21,5 TWh/a Endenergieverbrauch und THG-Einsparpotenzial: 5,6 Mio. t CO₂/a siehe Fischer et al. (2016) S. 86 + 120.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Maßnahme / Aktivität: Reduzierung der Pendelfahrten

Politikinstrument ID 192: Recht auf Homeoffice

Quantifizierungen:


„Potenzial-DB ID 72, Maßnahme: Telearbeit, 50 % der Bevölkerung arbeitet an 4 von 5 Tagen von zu Hause – Energieeinsparpotenzial: 143 PJ siehe Fischer et al. (2016) S. 495;


Potenzial-DB ID 73, Maßnahme: Telemeetings, 40 % der Arbeitswege können durch virtuelle Meetings ersetzt werden – Energieeinsparpotenzial: 148 PJ siehe Fischer et al. (2016) S. 495;


Potenzial-DB ID 157, Maßnahme: Remote Work: Reduktionspotenzial von 5 zusätzlichen Tagen im Homeoffice (gegenüber der Zeit vor Corona), progressives Szenario (35 % Homeoffice-Quote), theoretisches Potenzial – THG-Einsparpotenzial: 9,6 Mio. t CO₂e siehe Kreye et al. (2022) S. 24;


Potenzial-DB ID 158, Maßnahme: Remote Work: Reduktionspotenzial bei 50 % Arbeitszeit im Homeoffice, progressives Szenario (35 % Homeoffice-Quote), Potenzial als realistisch eingestuft – THG-Einsparpotenzial: 3,7 Mio. t CO₂e siehe Kreye et al. (2022) S. 25″

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Quantifizierung:

Arbeiten nach Corona – Warum Homeoffice gut fürs Klima ist“, S. 7, schätzt das CO2-Einsparungspotential in einem konservativen Szenario von 25 % Telearbeit-Anteil mit zwei zusätzlichen Homeoffice-Tagen pro Woche auf 3,2 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr; im Fall einer Steigerung auf 40 % sogar auf 5,4 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.

Borderstep Institut (2021): „Klimaschutzpotenziale der Nutzung von Videokonferenzen und Homeoffice – Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Geschäftsreisenden“, S. 6, schätzen das Einsparungspotential durch Videokonferenzen auf 3 Mio. t CO2/Jahr und das Reduktionspotential durch Home-Office auf 1,5 t CO2/Jahr.

Das Wuppertal-Institut geht von einer Einsparung von 5 % des Verkehrsaufwands aus, wenn 30 % der Beschäftigten an jedem zweiten Arbeitstag im Homeoffice arbeiteten.

Quelle: Vgl. Wuppertal Institut (2020), „CO2-neutral bis 2035: Eckpunkte eines deutschen Beitrags zur Einhaltung der 1,5-°C-Grenze, S. 79.

Quelle: Kalkulationen basierend auf: IZT (2020). (aus German Zero 2021, S. 209).

Politikinstrument ID 232: Verpflichtung zur Einrichtung eines Mobilitätsmanagements

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 99, Maßnahme: Verpflichtendes Mobilitätsmanagement in allen obersten Bundesbehörden und deren Geschäftsbereichen sowie in (privaten und kommunalen) Unternehmen mit 250 oder mehr Beschäftigten – THG-Einsparpotenzial: 1,45 Mio. t CO₂-Äq/a siehe Fischer et al. (2022) S. 15.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Umsetzungsbeispiel: Nach dem Vorbild Italiens und Brüssels sollten größere Betriebe (Brüssel: ab 200 Beschäftigten, Italien ab 300 Beschäftigten in Städten mit mehr als 150.000 Einwohnern) gesetzlich dazu verpflichtet werden, ein Mobilitätsmanagement einzurichten. Dazu müsste sowohl eine Bestandsaufnahme der aktuellen Mobilitätsdaten als auch die Ableitung eines Aktionsplans mit der Festlegung von Zielen und Verantwortlichen erfolgen. Diese Pflicht würde dazu beitragen, das Mobilitätsmanagement flächendeckend zu institutionalisieren.

Quelle: aus German Zero 2021, S. 215.

Ziel / Politische Strategie: Fahrten reduzieren: Lokale Versorgung

Wirkungskette: Detaillierte Wirkungsketten mit unterstützenden und hemmenden Faktoren für die meisten Politikinstrumente sind hier zu finden: https://doi.org/10.6084/m9.figshare.28264610.v1

Maßnahme / Aktivität: Verkehrsorientierte Raumplanung

Politikinstrument ID 196: Raumplanung Stadt/Land

Umsetzungsbeispiele:

Verbot der Ansiedlung innenstadtrelevanter Geschäfte am Stadtrand in der Stadt Ravensburg, um kurze Wege zu ermöglichen und die Innenstadt lebendig, lebenswert und dicht zu halten. (auch ID 74)

Quelle: Böcker et al. (2021): Wie wird weniger genug. Oekom Verlag, S. 40.

Flensburg (DE): Suffizienzorientierte Stadtentwicklung in einem 53 Hektar großen Stadtteil mit reduzierter Wohnfläche pro Person, höherem Grünflächenanteil und gemischten Nutzungen für kürzere Wege. (auch ID 74)

Quelle: Böcker et al. (2021): Wie wird weniger genug. Oekom Verlag, S. 62.

Ziel / Politische Strategie: Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs (MIV)

Wirkungskette: Detaillierte Wirkungsketten mit unterstützenden und hemmenden Faktoren für die meisten Politikinstrumente sind hier zu finden: https://doi.org/10.6084/m9.figshare.28264610.v1

Quantifizierung: Einen Überblick über das Reduktionspotenzial von Aktivitätsniveaus in ambitionierten europäischen Netto-Null-Szenarien finden Sie hier: https://www.doi.org/10.1088/2515-7620/ad966e

Quantifizierung: „Wenn Städte autoreduzierte Straßen oder Quartiere einführen wollen, müssen sie mit Widerstand rechnen. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt: Wenn das Quartier erst einmal für Autos gesperrt ist und die Bewohner*innen die Vorteile selbst erleben können, werden viele ehemalige Gegner*innen zu Befürworter*innen. So war es beispielsweise in Barcelona und Paris oder auch im Stadtteil Ottensen in Hamburg. Das Projekt „Ottensen macht Platz“ bewerteten 78 % der befragten Anwohner*innen als „gut“ oder „sehr gut“.“

Quelle: siehe Bezirksamt Altona 2020: Ottensen macht Platz. (zuletzt geprüft am 17.03.2021) – aus: Blanck, Jakob (2021): Städte für Menschen, nicht für Autos, S.3.

Co-Effekte: „In Hamburg-Ottensen organsierten Bürgerinitiativen Flohmärkte und Kunstaustellungen, veranstalteten Sommerfeste auf den autobefreiten Straßen oder bauten Straßenmöbel auf. 80 % der Anwohner*innen nahmen eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität wahr“

Quelle: siehe Bezirksamt Altona 2020: Ottensen macht Platz. (zuletzt geprüft am 17.03.2021) – aus: Blanck, Jakob (2021): Städte für Menschen, nicht für Autos, S.4..

Maßnahme / Aktivität: Das Parken im öffentlichen Raum reduzieren

Politikinstrument ID 202: Neuzuweisung von Parkplätzen

Umsetzungsbeispiel: In Siegen wurden Parkplätze und verkehrsberuhigte Straßen zurückgebaut, um Naherholung im Stadtzentrum entlang der Sieg zu schaffen.

Quelle: siehe Böcker et al. (2021): Wie wird weniger genug. Oekom Verlag, S. 51.

Politikinstrument ID 203: Allgemeine Beschränkung des zulässigen Parkens

Umsetzungsbeispiel: „Die Länder könnten nach dem Vorbild der Schweiz Gemeingebrauch, gesteigerter Gemeinbrauch und Sondernutzung neu abgrenzen und das Parken im öffentlichen Raum aus dem Gemeingebrauch ausschließen (ggf. mit Ausnahmen zum Kurzzeitparken für das Laden von Elektrofahrzeugen). Dies könnte dazu führen, dass Parken nur auf gesondert ausgewiesenen Flächen erlaubt ist, anstatt dass Parkverbotszonen festgelegt werden müssen.“

Quelle: siehe SRU (2020): Umweltgutachten 2020. – aus: GermanZero (2022): 1,5-Grad-Gesetzespaket, S. 700.

Politikinstrument ID 204: Reduzierung der obligatorischen Parkplätze pro Wohnung (Landesrecht)

Umsetzungsbeispiel: „Als erstes und fast zwei Jahrzehnte lang einziges Bundesland hat Berlin bereits Mitte der 90er Jahre die allgemeine Stellplatzpflicht aufgehoben.“ Ausnahme: Behindertenparkplätze für öffentlich genutzte Gebäude, § 50 BauO Bln, s. EZBK/Stock, 136. EL Oktober 2019, BauNVO § 12 Rn. 115.

Quelle: siehe GermanZero (2022): 1,5-Grad-Gesetzespaket, S. 701.

Politikinstrument ID 206: Erhöhung der Parkgebühren für Anwohner

Umsetzungsbeispiele:

„In der Münchener Innenstadt wird deshalb die Tagesgebühr in zwei Parklizenzgebieten versuchsweise von 6 € auf 10€ angehoben, um zu prüfen, ob damit die Zahl der Dauerparker wirkungsvoll reduziert werden kann.“

Quelle: siehe Hutter, Dominik (2017): Parken in Wohngebieten könnte bis zu 100 Prozent teurer werden. In: SZ.de (18.09.2017). Letzter Zugriff am: 17.01.2019. – aus Agora Verkehrswende (2019) , S. 28.

Bis zu diesem Jahr war bundeseinheitlich geregelt, dass ein Anwohnerparkausweis in Deutschland nicht mehr als 30,70 EUR im Jahr kosten darf. Zum Vergleich: Ein solcher Ausweis würde in Stockholm 827 EUR, in Amsterdam 535 EUR und in Basel 258 Franken [ca. 240 EUR] kosten.

Quelle: „Ferber, Parkausweise für Anwohner werden deutlich teurer“.(Stand. 12.09.2020). (from German Zero 2021, S.232).


Die Stadt Tübingen hat die Anwohnerparkgebühren um vier bis sechs Mal erhöht. SUVs müssen nun mehr zahlen als kleinere / leichtere Autos.

Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/tuebingen/gemeinderat-tuebingen-parkgebuehren-anwohner-100.html.


Co-Effekte: Erhöhung der Anwohnerparkgebühren um das vier- bis sechsfache Mal in Tübingen (SUVs sollen mehr zahlen) führte zu Mehreinnahmen von 576.000 Euro (6.400 Gulden).

Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/tuebingen/gemeinderat-tuebingen-parkgebuehren-anwohner-100.html.

Politikinstrument ID 237: Parkraumkontrolle digitalisieren

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 196, Maßnahme: Intelligente Parkraumbewirtschaftung, die Parksuchverkehr vermeidet – THG-Einsparpotenzial: 0,5 Mio. t CO₂ siehe NPM (2019) S. 45, 47.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Maßnahme / Aktivität: Reduzierung des Parkverkehrs

Politikinstrument ID 238: Parkmanagementsystem fördern

Quantifizierung: „Etwa 30 % des Verkehrsaufkommens [in der Stadt] entsteht durch das Herumfahren bei der Parkplatzsuche.“

Quelle: siehe Schubert, A (13.05.2019): Kampf gegen die Parkplatzsuche (zuletzt aufgerufen am 30.05.2021). – aus: GermanZero (2022): 1,5-Grad-Gesetzespake, S. 702.

Maßnahme / Aktivität: Verlagerung der Infrastrukturinvestitionen auf den öffentlichen Verkehr

Politikinstrument ID 211: Anpassung der gesetzlichen Regelungen zur Bedarfsplanung (Bund)

Umsetzungsbeispiel: Wichtig wäre in diesem Zusammenhang auch die Verbesserung der Bürgerbeteiligung bei der Bedarfsplanung nach dem Vorbild Frankreichs: Ein Vorbild für eine gute Beteiligung ist die „Commission Nationale du débat public“ (CNDP) in Frankreich. Straßenprojekte mit einer Länge von über 40 km oder Kosten von über 300 Millionen Euro müssen obligatorisch einer öffentlichen Debatte unterzogen werden.

für weitere Infos s. BUND (2018): „Grünbuch nachhaltige Planung der Verkehrsinfrastruktur„, S. 25. (from German Zero 2021, S 230).

Maßnahme / Aktivität: Erwerb/Besitz von Autos unattraktiv machen

Politikinstrument ID 241: Zulassungssteuer

Sonstige zusätzliche Informationen: Eine Zulassungssteuer („Malus-System”) ist einem vielfach geforderten Bonus-Malus-System wegen ihrer besseren ökologischen Gesamtbilanz vorzuziehen. In Frankreich kostete ein solches System den Staat aufgrund der schwer abschätzbaren ökonomischen Austarierung in den ersten drei Jahren nicht nur 300 Millionen Euro; der Bonus führte auch zu einer erhöhten Nachfrage, wodurch wiederum die Flottengröße insgesamt wuchs.

Quellen:Bundesumweltministerin S. Schulze: Der Tagesspiegel, „Käufer von spritfressenden Autos sollen mehr zahlen“. (Stand: 02.02.2020).

SPD (2020): „Beschlussbuch des ordentlichen Bundesparteitags vom 06 bis 08. Dezember 2019″, S. 90; SRU (2017): „für ein Bonus-Malus-System als Übergangsinstrument: Umsteuern erforderlich: Klimaschutz im Verkehrssektor„, S. 139.

UBA: „Mehr Förderung für Pkw mit niedrigen CO2-Emissionen“. (Stand: 09.08.2019).

Agora Energiewende / Agora Verkehrswende (2019): „15 Eckpunkte für das Klimaschutzgesetz“, S. 2.

Klima-Allianz Deutschland: „Klimaschutzplan 2050 der deutschen Zivilgesellschaft“, S. 21.

Wuppertal Institut (2020): „CO2-neutral bis 2035: Eckpunkte eines deutschen Beitrags zur Einhaltung der 1,5-°C-Grenze“, S. 89.

Adelphi/Ecofys (2018): „Bonus-Malus Vehicle Incentive System in France“.

Vgl. D’Haultfoeuille et al. (2014): „The Environmental Effect of Green Taxation: The Case of the French Bonus/Malus“. (aus German Zero 2021, S 219).

Politikinstrument ID 347: Prämie für die Verschrottung von Fahrzeugen

Umsetzungsbeispiel: Die „Incentivo rottamazione“ (dt. Abwrackprämie) ist eine regionale Regelung, die von der Region Piemont im Jahr 2021 gefördert wird. Sie fördert ein Anreizsystem für die Abgabe eines Autos, ohne ein neues zu kaufen. Menschen, die kein neues Auto brauchen, können von den Anreizen profitieren und so den Bedarf und die Flächennutzung für geparkte und verlassene Autos verringern. Auf regionaler und nationaler Ebene gibt es eine Reihe von Anreizsystemen zur Verbesserung des Fahrzeugbestands im Hinblick auf Emissionen (Elektroautos, emissionsarme Autos, langsame Mobilität usw.), aber dies ist das einzige System, das die Autovermeidung fördert. Das Finanzierungssystem wurde 2021 eingestellt.

Quelle: Wuppertal Institut (2022): Mapping of local sufficiency initiatives. D 4.1, S. 16.

Maßnahme / Aktivität: Höhere Kosten für die Nutzung des Autos

Politikinstrument ID 235: City-Maut

Quantifizierung: In Stockholm ging der eingehende MIT-Verkehr nach der versuchsweisen Einführung einer City-Maut um 19 % zurück. In einer anschließenden Abstimmung sprachen sich 53 % der Einwohner für die Fortführung des Instruments aus.

Quelle: SRU 2020 S. 357ff.

Umsetzungsbeispiele / Co-Effekte: „Die drei größten europäischen Systeme zur Erhebung von Straßenbenutzungsgebühren wurden innerhalb eines Jahrzehnts eingeführt (zuerst London im Jahr 2003, dann Stockholm im Jahr 2006 und schließlich Mailand im Jahr 2008)… Die Systeme waren in der Lage, verkehrsbedingte negative externe Effekte wie Unfälle, Staus und Emissionen in unterschiedlichem Umfang zu reduzieren und eine Verlagerung des Verkehrs auf öffentliche Verkehrsmittel zu bewirken.

Quelle: Croci, E. (2016): Urban road pricing: a comparative study on the experiences of Lodon, Stockholm and Milan. Transportation Research Procedia, 14. 253-262. doi: 10.1016/j.trpro.2016.05.062 (S.260)

Maßnahme / Aktivität: Autofreie Innenstädte

Politikinstrument ID 231: Zufahrtsbeschränkungen für Autos

Umsetzungsbeispiel / Quantifizierung: „In Gent ist der Innenstadtkern komplett autofrei. Die sechs Bezirke rund um die Innenstadt sind für Durchgangsverkehr gesperrt, nur über eine kreisförmige Umgehungsstraße kommt man mit dem Auto von einem Bezirk zum anderen. Dadurch konnte der Pkw-Verkehr zwischen 2012 und 2019 halbiert werden.“

Quelle: siehe Watteuw, Fillip (2020): Mobility and public space development. Ghent, 2020 – aus: Blanck, Jakob (2021): Städte für Menschen, nicht für Autos (S.3).

Umsetzungsbeispiele: „Trotzdem ist jede Stadt anders und muss daher individuell passende Lösungen finden. So konnte Pontevedra in Spanien die ganze Innenstadt zur autofreien Zone machen, da der mittelalterliche Stadtkern nur etwa zwei Kilometer Durchmesser hat und alles gut zu Fuß erreichbar ist. Für größere Städte kommt eher ein Konzept mit mehreren über die Stadt verteilten autoreduzierten Quartieren wie den „Superblocks“ in Frage.“

Quelle: siehe Jiao, Jiacheng; He, Sheng; Zeng, Xiaochen (2019): An investigation into European car-free development models as an opportunity to improve the environmental sustainability in cities: The case of Pontevedra. – aus: Blanck, Jakob (2021): Städte für Menschen, nicht für Autos (S.3).

Autoarme Innenstadt Madrid – Eingeführt von einer linken Bürgermeisterin, abgeschafft von ihrem rechts-konservativen Nachfolger und auf Beschluss des Gerichts wieder eingeführt nach Klagen aus der Bevölkerung.

Quelle: siehe Wandler, R. (08.07.2019): Madrids Zentrum nun fast autofrei; taz (letzter Zugriff am 22.12.2023)

Politikinstrument ID 321: Autofreie Tage

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 32, Maßnahme: Jede zweite Woche autofreier Sonntag; 0,5 autofreier Tag pro Woche – Energieeinsparpotenzial: 3 % des jährlichen Kraftstoffverbrauchs von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen siehe Fee et al. (2022) S. 12.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 330: Zugangsbeschränkung für Autos zu Stadtvierteln (Superblocks)

Umsetzungsbeispiele: „Das Konzept der Superblocks wurde inzwischen auch in die Mobilitätspläne anderer Städte integriert. Beispielweise in der spanischen Stadt Vitoria-Gasteiz. Hier wurde das Stadtgebiet in insgesamt 77 Superblocks eingeteilt, die nacheinander umgesetzt werden sollen.“

Quelle: siehe Civitas Prosperity o.J. (zuletzt geprüft 21.12.2023) – aus: WWF (2020): Gute Beispiele für nachhaltiges, sozial-ökologisches wirtschaften in planetaren Grenzen, S.9.

„Zwischen 1993 und 2018 wurden insgesamt sechs Superblocks in Barcelona verwirklicht. Sie unterscheiden sich in ihrer Größe und Einwohnerzahl. Der kleinste Superblock Poblanou misst insgesamt 16 Hektar und hat 1.486 Einwohner. Hingegen ist San Antoni 48,81 Hektar groß. Dort wohnen knapp 38.000 Menschen Insgesamt sieht die Urban Ecology Agency (BCNEcologia) 503 Superblocks für das gesamte Stadtgebiet vor. Seit 2015 gehört das Konzept der Superblocks fest zu Barcelonas Mobilitätsplan, der neben Fußgänger:innen den Fahrradverkehr und den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in den Fokus nimmt.“

Quelle: siehe López, Iván; Jordi Ortega; Pardo, Mercedes (2020): Mobility Infrastructures in Cities and Climate Change: An Analysis Through the Superblocks in Barcelona. Atmosphere 11 (4): 410.; Mueller, Natalie; Rojas-Rueda, David; Khreis, Haneen; Cirach, Marta; Andrés, David; Ballester, Joan; Bartoll, Xavier, et al. (2020): Changing the Urban Design of Cities for Health: The Superblock Model. Environment International 134 (Januar): 105132. – aus: WWF (2020): Gute Beispiele für nachhaltiges, sozial-ökologisches wirtschaften in planetaren Grenzen, S.8.

Quantifizierungen: „Im vom Stadtrat veröffentlichten „Urban Mobility Plan (2019–2024)“ von Barcelona, wird davon ausgegangen, dass die Treibhausgasemissionen um 21 Prozent gesunken sein werden, wenn alle geplanten 503 Superblocks gebaut sind. Nach der Fertigstellung wird außerdem angenommen, dass der motorisierte Individualverkehr (MIV) um 19,2 Prozent zurückgegangen sein wird, außerdem die NO2-Konzentration von 47,2 μg/m3 auf 35,7 μg/m3, also um 24,3 Prozent.“

Quelle: siehe López, Iván; Jordi Ortega; Pardo, Mercedes (2020): Mobility Infrastructures in Cities and Climate Change: An Analysis Through the Superblocks in Barcelona. Atmosphere 11 (4): 410.; Mueller, Natalie; Rojas-Rueda, David; Khreis, Haneen; Cirach, Marta; Andrés, David; Ballester, Joan; Bartoll, Xavier, et al. (2020): Changing the Urban Design of Cities for Health: The Superblock Model. Environment International 134 (Januar): 105132. – aus: WWF (2020): Gute Beispiele für nachhaltiges, sozial-ökologisches wirtschaften in planetaren Grenzen, S.9.

„Der Superblock Grácia wurde 2010 von UN-Habitat, dem Wohn- und Siedlungsprogramm der Vereinten Nationen, als nachhaltiges „Best Practice“ ausgezeichnet. Dort ist der Fußgängerverkehr um 10 Prozent und der Radverkehr um 30 Prozent gestiegen. Gleichzeitig ist der Autoverkehr um 26 Prozent zurückgegangen.“

Quelle: siehe López, Iván; Jordi Ortega; Pardo, Mercedes (2020): Mobility Infrastructures in Cities and Climate Change: An Analysis Through the Superblocks in Barcelona. Atmosphere 11 (4): 410. ; Roberts, David (2019a): Die Superblocks von Barcelona (letzter Zugriff 21.12.2023) – aus: WWF (2020): Gute Beispiele für nachhaltiges, sozial-ökologisches wirtschaften in planetaren Grenzen, S.10.

Co-Effekte: „Ein von 6,5 Prozent auf 19,6 Prozent erhöhter Grünflächenanteil im Stadtteil Eixample soll zu einer verbesserten Luftqualität beitragen.“

Quelle: siehe Mueller, Natalie; Rojas-Rueda, David; Khreis, Haneen; Cirach, Marta; Andrés, David; Ballester, Joan; Bartoll, Xavier, et al. (2020): Changing the Urban Design of Cities for Health: The Superblock Model. Environment International 134 (Januar): 105132.; López, Iván; Jordi Ortega; Pardo, Mercedes (2020): Mobility Infrastructures in Cities and Climate Change: An Analysis Through the Superblocks in Barcelona. Atmosphere 11 (4): 410. – aus: WWF (2020): Gute Beispiele für nachhaltiges, sozial-ökologisches wirtschaften in planetaren Grenzen, S.9.

„Insgesamt wird von positiven Auswirkungen auf die Lebensqualität der Anwohner:innen der Quartiere mit Superblocks berichtet. Verschiedene Einflussparameter für die menschliche Gesundheit wie physische Aktivität, Lärmniveau, Stickstoffkonzentration, Grünflächen, Hitze haben sich verbessert . Als Folge dessen wird über positive Gesundheitswirkungen berichtet.“

Quelle: siehe Mueller, Natalie; Rojas-Rueda, David; Khreis, Haneen; Cirach, Marta; Andrés, David; Ballester, Joan; Bartoll, Xavier, et al. (2020): Changing the Urban Design of Cities for Health: The Superblock Model. Environment International 134 (Januar): 105132. – aus: WWF (2020): Gute Beispiele für nachhaltiges, sozial-ökologisches wirtschaften in planetaren Grenzen, S.10.

Co-Effekte / Quantifizierungen: „Studien gehen von einer Erhöhung der Lebenserwartung um 198 Tage bei allen über 20-Jährigen aus. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Stickstoffkonzentration (NO2) abgenommen hat sowie der Straßenlärm und die Hitzetage deutlich weniger wurden. Gleichzeitig haben die Grünflächen zugenommen. Zudem gab es weniger Verkehrsunfälle: Laut dem Bericht „Balanç accidentalitat 2017“ der Stadtverwaltung Barcelonas ist die Anzahl der Todesfälle im Straßenverkehr zwischen 1990 mit 88 Opfern auf nur 12 Todesfälle im Jahr 2017 gesunken.“

Quelle: siehe Mueller, Natalie; Rojas-Rueda, David; Khreis, Haneen; Cirach, Marta; Andrés, David; Ballester, Joan; Bartoll, Xavier, et al. (2020): Changing the Urban Design of Cities for Health: The Superblock Model. Environment International 134 (Januar): 105132.; Cervero, Robert; Guerra, Erick; Al, Stefan (2017): Beyond Mobility: Planning Cities for People and Places, 298.; Ajuntament de Barcelona (2018) „Balanç accidentalitat 2017“ – aus: WWF (2020): Gute Beispiele für nachhaltiges, sozial-ökologisches wirtschaften in planetaren Grenzen, S.10.

Maßnahme / Aktivität: Die Benachteiligung von Nutzern öffentlicher Verkehrsmittel abbauen

Politikinstrument ID 239: Reform der Kfz-Steuer

Umsetzungsbeispiel: „Auf der Ebene der Unternehmen sollen Arbeitnehmer [in Luxemburg], die sich für ein anderes Fortbewegungsmittel als das Auto entscheiden, nicht weiter benachteiligt werden. Es wird ein Steuervorteil „Mobilitätsbudget“ eingeführt, das dem für Dienstwagen gleichwertig ist und somit eine Alternative zum Dienstwagen bietet.“

Quelle: NECP, Luxemburg (S. 69).

Maßnahme / Aktivität: Anpassung des Rechtsrahmens

Politikinstrument ID 304: Geschwindigkeitsbegrenzungen im Straßenverkehr

Quantifizierungen:

„Potenzial-DB ID 30, Maßnahme: Tempolimit 100 km/h auf Autobahnen und 80 km/h außerorts – Energieeinsparpotenzial: 2.000 Mio. Liter flüssige Kraftstoffe und THG-Einsparpotenzial: 5,3 Mio. t CO₂/a siehe Fee et al. (2022) S. 12;


Potenzial-DB ID 31, Maßnahme: Tempolimit 120 km/h – Energieeinsparpotenzial: 800 Mio. Liter flüssige Kraftstoffe und THG-Einsparpotenzial: 2 Mio. t CO₂/a siehe Fee et al. (2022) S. 12;


Potenzial-DB ID 98, Maßnahme: Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h auf Landstraßen und 30 km/h innerorts – THG-Einsparpotenzial: 0,6 Mio. t CO₂-Äq/a siehe Fischer et al. (2022) S. 15;


Potenzial-DB ID 108, Maßnahme: Tempolimit 120 km/h auf Autobahnen – THG-Einsparpotenzial: 2,6 Mio. t CO₂/a siehe Gaude et al. (2021) S. 10;


Potenzial-DB ID 109, Maßnahme: Tempolimit 100 km/h auf Autobahnen – THG-Einsparpotenzial: 5,4 Mio. t CO₂/a siehe Gaude et al. (2021) S. 10;


Potenzial-DB ID 112, Maßnahme: Tempolimit 100 km/h auf Autobahnen (Pkw-Verkehr) – Energieeinsparpotenzial: 2 Mio. Tonnen Pkw-Kraftstoff/a und THG-Einsparpotenzial: 6,2 Mio. t CO₂ siehe Gehrs et al. (2022) S. 8; Hendzlik et al. (2019) S. 22; UBA (2022) S. 2″

Ziel / Politische Strategie: Reduzierung des Luftverkehrs

Wirkungskette: Detaillierte Wirkungsketten mit unterstützenden und hemmenden Faktoren für die meisten Politikinstrumente sind hier zu finden: https://doi.org/10.6084/m9.figshare.28264610.v1

Quantifizierung: Einen Überblick über das Reduktionspotenzial von Aktivitätsniveaus in ambitionierten europäischen Netto-Null-Szenarien finden Sie hier: https://www.doi.org/10.1088/2515-7620/ad966e

Maßnahme / Aktivität: Limitvorgabe

Politikinstrument ID 228: EU-Flugverbot für Flüge bei einer Flugstrecke unter 600 km

Quantifizierungen:

„Potenzial-DB ID 74, Maßnahme: Halbierung von Urlaubs- und Kurzreisen mit dem Flugzeug – Energieeinsparpotenzial: 89 PJ siehe Fischer et al. (2016) S. 497;


Potenzial-DB ID 107, Maßnahme: Sofortige Verlagerung vieler innereuropäischer Kurzstreckenflüge auf die Schiene – THG-Einsparpotenzial: 600 kt CO₂/a siehe Gaude et al. (2021) S. 8″

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Sonstige zusätzliche Informationen: Laut einer Umfrage der EIB zum Klimawandel 2019-2020 befürworten 67 % der Deutschen und 62 % aller Europäer*innen ein Verbot von Kurzstreckenflügen.

Quelle: EIB: „Umfrage der EIB zum Klimawandel 2019–2020″. (aus German Zero 2021, S. 269).

Politikinstrument ID 229: Nationales Kurzstreckenflugverbot

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 106, Maßnahme: Sofortige Halbierung des innerdeutschen Flugverkehrs – THG-Einsparpotenzial: 1 Mio. t CO₂/a siehe Gaude et al. (2021) S. 8.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 276: Luftfahrt-CO2-Steuer

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 97, Maßnahme: Beibehaltung der Luftverkehrsteuer und zusätzliche Energiesteuer von 65 ct/l für Inlandsflüge – THG-Einsparpotenzial: 0,45 Mio. t CO₂-Äq/a siehe Fischer et al. (2022) S. 15.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 377: Verbot von Flugreisen

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 55, Maßnahme: Halbierung privater Flugreisen – Energieeinsparpotenzial: 34,7 TWh/a Endenergieverbrauch und THG-Einsparpotenzial: 9,2 Mio. t CO₂/a siehe Fischer et al. (2016) S. 86 + 123.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Ziel / Politische Strategie: Verbesserung des öffentlichen Verkehrs und der Multimodalität

Wirkungskette: Detaillierte Wirkungsketten mit unterstützenden und hemmenden Faktoren für die meisten Politikinstrumente sind hier zu finden: https://doi.org/10.6084/m9.figshare.28264610.v1

Maßnahme / Aktivität: Attraktive Preise für öffentliche Verkehrsmittel

Politikinstrument ID 258: 365€ Ticket oder günstiger

Quantifizierungen:

„Potenzial-DB ID 124, Maßnahme: Günstiges ÖPNV-Ticket deutschlandweit (Deutschlandticket) (MWMS) – THG-Einsparpotenzial: 0,52 Mio. t CO₂-Äq siehe Harthan et al. (2023) S. 214;


Potenzial-DB ID 125, Maßnahme: Günstiges ÖPNV-Ticket deutschlandweit (Deutschlandticket) (MWMS) – THG-Einsparpotenzial: 0,6 Mio. t CO₂-Äq siehe Harthan et al. (2023) S. 214″

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Umsetzungsbeispiel: Der Landkreis Lüchow-Dannenberg hat im September 2022 ein 365-Euro-ÖPNV-Jahresticket eingeführt.

Quelle: https://www.luechow-dannenberg.de/desktopdefault.aspx/tabid-161/173_read-12079/

Politikinstrument ID 259: Kostenlose Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr, alternative Finanzierung, Ausweitung des Angebots

Umsetzungsbeispiel: „Seit dem 1. März 2020 ist der öffentliche Transport auf nationalem Gebiet in Luxemburg kostenfrei, und zwar für alle Verkehrsmittel, sei es Bus, Zug oder Tram. Die Maßnahme gilt für Einwohner, Grenzgänger und Touristen gleichwohl.“

Quelle: Luxemburg – Kostenlose öffentliche Verkehrsmittel.

Umsetzungsbeispiel: Die Kurkarte ermöglicht es Ihnen im gesamten Stadtgebiet Templin (16.000 Einwohner:innen) und den eingemeindeten Ortsteilen fahrscheinfrei zu fahren. Voraussetzung dafür ist der Erwerb der Jahreskurkarte bzw. der Templiner Bürgerkarte für 44 € in der Touristeninformation im Historischen Rathaus.

Quelle: siehe Böcker et al. (2021): Wie wird weniger genug, S. 44.

Maßnahme / Aktivität: Finanzierung des öffentlichen Verkehrs

Politikinstrument ID 250: Arbeitgeberabgaben für den ÖPNV

Umsetzungsbeispiel: Vor diesem Hintergrund sind Kommunen in Frankreich berechtigt, eine zweckgebundene Arbeitgeberabgabe für die Finanzierung des ÖPNV zu erheben. Die Abgabe konnte in der Hauptstadtregion um Paris 42 % der erforderlichen finanziellen Mittel in 2017 (Betriebskosten und Investitionskosten) decken.Ein ähnliches Modell existiert in Wien mit der sog. Dienstgeberabgabe, die der Stadt Wien 2018 etwa 67 Mio. EUR einbrachte.

Quellen: Sog. Versement Transport bzw. Versement Mobilité: s. „Légifrance, Décret n° 2020-801 du 29 juin 2020 relatif au versement destiné au financement des services de mobilité, aux plans de mobilité et au comité des partenaires„.

European Platform on Sustainable Urban Mobility Plans (2019): „Funding and Financing of Sustainable Urban Mobility Measures“, S. 18.; Gesetz vom 11. Juli 1969 und vom 12. September 1969 über die Einhebung einer Dienstgeberabgabe, LGBl. für Wien Nr. 17/1970.

Vgl. Wien (2019: „Rechnungsabschluss der Bundeshauptstadt Wien für das Jahr 2018″, S. 169. (aus German Zero 2021, S. 244).

Politikinstrument ID 286: Höhere nationale und ministerielle Mittel

Quantifizierungen:

„Potenzial-DB ID 105, Maßnahme: Ambitionierte Verkehrswende in deutschen Städten bis 2030. Vorgesehene Maßnahmen: deutliche Erhöhung der Mittel für den öffentlichen Verkehr, Modernisierung der städtischen Busflotten, Ausbau des Radverkehrs und eine neue Verkehrsplanung in Städten, die Fußgänger:innen und Radfahrer:innen den Vorrang gibt – THG-Einsparpotenzial: 6 Mio. t CO₂/a siehe Gaude et al. (2021) S. 5;


Potenzial-DB ID 152, Maßnahme: Förderung des Radverkehrs mit zusätzlich 500 Millionen Euro pro Jahr sowie einer Ausweitung des ÖPNV-Angebots um 10 % durch eine leistungs- und effizienzorientiertere Verteilung der Finanzmittel im öffentlichen Verkehr – THG-Einsparpotenzial: 0,5 Mio. t CO₂ siehe Hendzlik et al. (2019) S. 22″

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Ziel / Politische Strategie: Verbesserung des Schienengüterverkehrs

Maßnahme / Aktivität: Infrastruktur verbessern

Politikinstrument ID 278: Finanzielle Unterstützung der Infrastruktur für die Verbindung von Straße und Schiene

Sonstige zusätzliche Informationen: Dabei können die CO2-Emissionen einer Transportkette gegenüber dem direkten Transport auf der Straße im Durchschnitt um 55 % sowie der Einsatz von Primärenergie um ein Drittel verringert werden.

Quelle: Berechnungen von German Zero auf der Grundlage: Nestear (2003): „CO2-Reduzierung durch kombinierten Verkehr“ (aus German Zero 2021, S. 248).

Ziel / Politische Strategie: Reduzierung von Fracht

Quantifizierung: Einen Überblick über das Reduktionspotenzial von Aktivitätsniveaus in ambitionierten europäischen Netto-Null-Szenarien finden Sie hier: https://www.doi.org/10.1088/2515-7620/ad966e

Maßnahme / Aktivität: Reduzierung des Straßengüterverkehrs

Quantifizierung: „Frachtkähne verbrauchen im Vergleich zum Warentransport mit Lkws fünfmal weniger Kraftstoff. Dadurch werden nicht nur Emissionen eingespart, sondern auch Ressourcen geschont.“

Quelle: siehe Agence Parisienne du Climat (2020): Le transport de marchandises à Paris : la Seine comme alternative ?. – aus: WWF (2020): Gute Beispiele für nachhaltiges, sozial-ökologisches wirtschaften in planetaren Grenzen, S.14.

Co-Effekte / Quantifizierung: „Das Projekt „Franprix entre en Seine“ ermöglicht es durch den Transport der bis zu 48 Container mit verschiedenen Verkehrsmitteln, dass jährlich etwa 450.000 gefahrene Straßenkilometer vermieden werden. Die eingesparte Strecke entspricht einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes um 37 Prozent. Darüber hinaus wird der NOx-Anteil um 30 Prozent verringert und die Belastung durch Feinstaub um zehn Prozent gesenkt.“

Quelle: siehe franprix, Groupe Casino (2012): Franprix en Seine. – aus: WWF (2020): Gute Beispiele für nachhaltiges, sozial-ökologisches wirtschaften in planetaren Grenzen, S.14.

Politikinstrument ID 280: Ausweitung und Erhöhung der Lkw-Maut

Co-Effekte: „Der Transport der Waren vom Zielhafen zu den Geschäften wird mit Lkws durchgeführt, die der Abgasnorm Euro-5 entsprechen. Zwischen 2010 und 2016 wurde für Paris ein allgemeiner, abnehmender Trend der NO2-Konzentration festgestellt, der laut Studie auf die Einführung der Euro-5-Norm für Lkws zurückzuführen ist.“

Quelle: siehe Font, Anna; Guiseppin, Lionel; Blangiardo, Marta; Ghersi, Véronique ; Fuller, Gary W. (2019): A Tale of Two Cities: Is Air Pollution Improving in Paris and London?“ Environmental Pollution 249 (Juni): 1–12.; franprix, Groupe Casino (2012): Franprix en Seine. – aus:WWF (2020): Gute Beispiele für nachhaltiges, sozial-ökologisches wirtschaften in planetaren Grenzen, S.14.

Ziel / Politische Strategie: Förderung aktiver Mobilität

Wirkungskette: Detaillierte Wirkungsketten mit unterstützenden und hemmenden Faktoren für die meisten Politikinstrumente sind hier zu finden: https://doi.org/10.6084/m9.figshare.28264610.v1

Maßnahme / Aktivität: Radfahren fördern

Politikinstrument ID 215: Ausweitung der Radinfrastruktur und Verbesserung der Rahmenbedingungen

Quantifizierungen:

„Potenzial-DB ID 197, Maßnahme: 1000er Fahrradparkhaus mit Fahrradverleih und Fahrradwerkstatt in Köln – THG-Einsparpotenzial: 7.290 t CO₂-Äq siehe Paar et al. (2023) S. 28f;


Potenzial-DB ID 198, Maßnahme: Mobilitäts- und Informationspunkt Bad Kreuznach mit Fahrradgarage für 230 Fahrradstellplätze – THG-Einsparpotenzial: 3.630 t CO₂-Äq siehe Paar et al. (2023) S. 29;


Potenzial-DB ID 199, Maßnahme: Bike + Ride 2.0 mit überdachten Fahrradabstellplätzen – THG-Einsparpotenzial: 2.260 t CO₂-Äq siehe Paar et al. (2023) S. 29;


Potenzial-DB ID 200, Maßnahme: Bau einer baulich getrennten Radschnellverbindung und Umsetzung eines Radwegekonzepts für die Stadt Buttstädt; Einbindung in das überregionale Radwegenetz – THG-Einsparpotenzial: 8.800 t CO₂-Äq siehe Paar et al. (2023) S. 32;


Potenzial-DB ID 201, Maßnahme: Region Hannover: Bau von 18 km Radweg, 24 Mittelinseln, 4 Kreuzungen mit Fahrspuren – THG-Einsparpotenzial: 10.930 t CO₂-Äq siehe Paar et al. (2023) S. 32;


Potenzial-DB ID 205, Maßnahme: Freie und Hansestadt Hamburg, Bau einer Rampe zur Anbindung an die Veloroute, Bereitstellung von Mietfahrrädern inkl. E-Lastenrädern und mehreren Servicestationen – THG-Einsparpotenzial: 6.840 t CO₂-Äq siehe Paar et al. (2023) S. 36; Jacob & Taillard (2024) S. 37″

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Maßnahme / Aktivität: Weniger Straßenfläche, mehr Fläche für Fahrradfahrer und Fußgänger

Politikinstrument ID 267: Umwandlung von Straßenraum in eine Fahrrad-und Fußgängerinfrastruktur

Umsetzungsbeispiel/Co-Effekte: In Friedrichshain-Kreuzberg (Berlin) wurden im März 2020 provisorische Pop-Up Bike Lanes aufgebaut. Sie wurde von 290.000 Einwohner*innen genutzt, der Radverkehr habe im betrachteten Zeitraum um 15% zugenommen.

Quelle: siehe Böcker et al. (2021): Wie wird weniger genug. Oekom Verlag, S. 46.

Ziel / Politische Strategie: Festlegung von {sektoralen} Grenzwerten

Wirkungskette: Detaillierte Wirkungsketten mit unterstützenden und hemmenden Faktoren für die meisten Politikinstrumente sind hier zu finden: https://doi.org/10.6084/m9.figshare.28264610.v1


Sektorübergreifend

Ziel / Politische Strategie: Verbrauchsgrenzen

Maßnahme / Aktivität: Verpflichtende Energieprüfungen

Politikinstrument ID 307: Obligatorisches Energieeffizienz-Audit für alle Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen

Umsetzungsbeispiel: In Deutschland sind sämtliche Unternehmen mit einem Energieverbrauch von ≥10 GW/Jahr gesetzlich dazu verpflichtet, alle identifizierten und wirtschaftlich bewerteten Maßnahmen umzusetzen, um die Energieeffizienz ihrem Unternehmen unverzüglich zu verbessern. Diese Maßnahmen sind spätestens innerhalb von 18 Monaten umzusetzen.

Quelle: Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über mittelfristig wirksame Maßahmen (EnSimiMaV) §4 vom 23.09.2022

Maßnahme / Aktivität: Reduzierung und Regulierung von Werbung

Umsetzungsbeispiel: Verbot der Werbung für fossile Brennstoffe in Frankreich seit 2022 und Verbot der Werbung für fossile Brennstoffe und die Luftfahrtindustrie in Amsterdam seit 2021.

Quelle: https://www.euronews.com/green/2022/08/24/france-becomes-first-european-country-to-ban-fossil-fuel-ads-but-does-the-new-law-go-far-e.

Quantifizierung: Die Abschaltung der nächtlichen Leuchtreklamen in einem (geschlossenen) großen Berliner U-Bahnhof kann so viel Strom einsparen, wie 16 Vier-Personen-Haushalte pro Jahr verbrauchen (64 MWh/Jahr).

Quelle: https://taz.de/Forscher-uebers-Energiesparen/!5861090/.

Maßnahme / Aktivität: Limitierung der Beleuchtung

Umsetzungsbeispiele:

Lichtverbotsgesetz in Frankreich seit 2013, 2018 mit mehr Ambitionen erneuert.

Quelle: https://darksky.org/news/france-light-pollution-law-2018/ (letzter Zugriff am 22.12.2023)

In Frankreich wurde 2013 ein Beleuchtungsverbot eingeführt: Ab 1 Uhr nachts oder eine Stunde nach Verlassen des Gebäudes muss das Licht in Büros, Geschäften und öffentlichen Gebäuden ausgeschaltet werden. Leuchtreklamen werden über Nacht ausgeschaltet. Der Verstoß gegen das Gesetz ist strafbar.

Quelle: https://www.ecologie.gouv.fr/pollution-lumineuse.


In Deutschland ist im Winter 2022/2023 die nächtliche Beleuchtung von öffentlichen Nichtwohngebäuden und Denkmälern, die Beleuchtung von Geschäften und die Lichtwerbung vorübergehend verboten.

Quelle: https://www.bmwk.de/Redaktion/EN/Pressemitteilungen/2022/09/20220928-cabinet-adopts-changes-to-energy-saving-ordinance.html.


Quantifizierung: Durch das Beleuchtungsverbot in Frankreich werden schätzungsweise 2 TWh Strom oder 0,25 Megatonnen CO2 pro Jahr eingespart.

Quelle: https://www.heise.de/tp/news/Nachts-in-Frankreich-Licht-aus-2033371.html.

Politikinstrument ID 173: Nächtliches Beleuchtungsverbot

Quantifizierung: Prognostizierte Verbrauchsreduzierung von 2 TWh pro Jahr in Frankreich (Verbrauch von ca. 750000 Familien).

Quelle: https://www.heise.de/tp/news/Nachts-in-Frankreich-Licht-

Ziel / Politische Strategie: Grenzen des Konsums

Maßnahme / Aktivität: Negative Anreize für hohen Energieverbrauch schaffen

Politikinstrument ID 91: Reduzierte Energie-Subventionen für Unternehmen

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 246, Maßnahme: Preistransparenz nach dem Verursacherprinzip (einschließlich eines CO₂-Preises deutlich oberhalb des aktuellen BEHG-Preispfads sowie Abbau umweltschädlicher Subventionen im Luftverkehr, bei Dienstwagen, Diesel und Entfernungspauschale) + Stärkung des öffentlichen Verkehrs durch Ausbau der Infrastruktur und Sicherstellung der Finanzierung + Anpassung der Planungs- und (Straßen-)Gesetze an die Anforderungen der Mobilitätswende + Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor bei Neuwagen 2032 bis 2035 + Ausstieg aus dem reinen Verbrennungsmotor bei neuen Lkw 2035 bis 2038 + Einsatz von E-Fuels im Luft- und Seeverkehr – THG-Einsparpotenzial: 61 Mio. t CO₂-Äq siehe Purr et al. (2021) S. 28 ff.


Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 307: Verpflichtende Energieprüfungen

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 24, Maßnahme: Stromreduktion im Industriesektor durch Verhaltensänderungen über Energieaudits, Energieinformationssystem + Social Marketing – Feedback, Vier-Tage-Woche/kürzere Arbeitszeit/geringere Produktion – Energieeinsparpotenzial: 17,6 TWh/a Strom siehe Eerma et al. (2022) S. 2; Datentabelle 4.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Ziel / Politische Strategie: Soziale Innovationen / Forschung und Entwicklung für Suffizienz

Maßnahme / Aktivität: Finanzierung von Forschung und Beratung zur Suffizienz

Politikinstrument ID 291: Schaffung von staatlichen Einrichtungen / Vermittlern, die sich mit der Energieversorgung befassen, z. B. Forschung, Beratung, Kommunikation

Umsetzungsbeispiel: ADEME in Frankreich (The Ecological Transition Agency) hat Suffizienzszenarien für 2021 veröffentlicht / Motiva Oy in Finnland bietet Fachwissen und Dienstleistungen zum Thema Energie-Suffizienz für ein breites Spektrum von Interessengruppen an / Das deutsche Umweltbundesamt (UBA) hat mehrere externe Forschungsprojekte zum Thema Suffizienz vergeben und führt interne Forschung zum Thema Suffizienz durch.

Quellen: ADEME / Motiva Oy.

Ziel / Politische Strategie: Internalisierung der externen Kosten und Grenzen der Externalisierung

Maßnahme / Aktivität: Bepreisung von Treibhausgasemissionen

Politikinstrument ID 89: Inflationsindexierung (bei der Reform der Kraftstoffbesteuerung)

Umsetzungsbeispiel: Um einer dauerhaften Entwertung der Steuern entgegenzuwirken, sollten zukünftig die Steuersätze jedes Jahr wie in Dänemark, den Niederlanden und Schweden automatisch an die Entwicklung eines Verbraucherpreisindexes gekoppelt werden.

Quellen: FÖS: „Steuervergünstigung für Dieselkraftstoff“, S. 5; SRU (2017): „Umsteuern erforderlich: Klimaschutz im Verkehrssektor“, S. 123; Klima-Allianz Deutschland (2016): „Klimaschutzplan 2050 der deutschen Zivilgesellschaft“, S. 20. (aus German Zero 2021, S. 223).

Politikinstrument ID 92: CO2-Bepreisung

Quantifizierungen:

„Potenzial-DB ID 115, Maßnahme: EU-Emissionshandelssystem, Wirkung auf den Industriesektor (Mit-Maßnahmen-Szenario, MMS) – Energieeinsparpotenzial: 0,3 TWh Endenergiebedarf und THG-Einsparpotenzial: 4,4 Mio. t CO₂-Äq siehe Harthan et al. (2023) S. 165–169 (Tabellen 69, 71, 72). Ausgangswert: Tabelle 64, S. 146;


Potenzial-DB ID 116, Maßnahme: EU-Emissionshandelssystem, Wirkung auf den Industriesektor (Mit-Maßnahmen-Szenario, MMS) – Energieeinsparpotenzial: 5,7 TWh Endenergiebedarf und THG-Einsparpotenzial: 17 Mio. t CO₂-Äq siehe Harthan et al. (2023) S. 165–169 (Tabellen 69, 71, 72). Ausgangswert: Tabelle 64, S. 146;


Potenzial-DB ID 117, Maßnahme: EU-Emissionshandelssystem, Wirkung auf den Industriesektor (Mit-Maßnahmen-Szenario, MMS) – Energieeinsparpotenzial: 8,4 TWh Endenergiebedarf und THG-Einsparpotenzial: 28,3 Mio. t CO₂-Äq siehe Harthan et al. (2023) S. 165–169 (Tabellen 69, 71, 72). Ausgangswert: Tabelle 64, S. 146″


Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 94: CO2-Steuer für Wärme und Verkehr

Quantifizierungen:

„Potenzial-DB ID 118, Maßnahme: CO₂-Bepreisung für die Sektoren Verkehr und Wärme (BEHG), Wirkung auf einen kleinen Teil der Emissionen des Industriesektors – Energieeinsparpotenzial: 0 TWh Endenergiebedarf und THG-Einsparpotenzial: 0,3 Mio. t CO₂-Äq siehe Harthan et al. (2023) S. 165–169 (Tabellen 69, 71, 72). Ausgangswert: Tabelle 64, S. 146;


Potenzial-DB ID 119, Maßnahme: CO₂-Bepreisung für die Sektoren Verkehr und Wärme (BEHG), Wirkung auf einen kleinen Teil der Emissionen des Industriesektors – Energieeinsparpotenzial: 0,2 TWh Endenergiebedarf und THG-Einsparpotenzial: 1,7 Mio. t CO₂-Äq siehe Harthan et al. (2023) S. 165–169 (Tabellen 69, 71, 72). Ausgangswert: Tabelle 64, S. 146;


Potenzial-DB ID 120, Maßnahme: CO₂-Bepreisung für die Sektoren Verkehr und Wärme (BEHG), Wirkung auf einen kleinen Teil der Emissionen des Industriesektors – Energieeinsparpotenzial: 1,2 TWh Endenergiebedarf und THG-Einsparpotenzial: 7,6 Mio. t CO₂-Äq siehe Harthan et al. (2023) S. 165–169 (Tabellen 69, 71, 72). Ausgangswert: Tabelle 64, S. 146″


Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Politikinstrument ID 95: Steueranreize für CO2-arme Produkte

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 219, Maßnahme: Kaffeesteuerbefreiung für nachhaltigen und fairen Kaffee – THG-Einsparpotenzial: 1.803 t CO₂/a siehe Postpischil et al. (2022b) S. 99


Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Ziel / Politische Strategie: Umverteilung und Reduzierung der bezahlten Arbeit

Maßnahme / Aktivität: Arbeitszeitverkürzung regeln

Politikinstrument ID 135: 4-Tage-Woche

Quanifizierung: Potenzial-DB ID 95, Maßnahme: Arbeitszeitverkürzung, ohne oder nur mit teilweisem Lohnausgleich – THG-Einsparpotenzial: 10,45 Mio. t CO₂ siehe Fischer et al. (2020) S. 45.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Ziel / Politische Strategie: Grenzen der Produktion

Maßnahme / Aktivität: Verbot bestimmter Produkte

Politikinstrument ID 305: Verbot aller stark schädlichen Güter, wenn möglich auf globaler / EU-Ebene, nicht auf Länderebene

Quantifizierung: Potenzial-DB ID 182, Maßnahme: Rückgang der Produktion energieintensiver Grundstoffe – Energieeinsparpotenzial: 24 TWh Gas als Brenn- und Rohstoff siehe Luderer et al. (2022) S. 20.

Quelle: https://zenodo.org/records/14779100

Ziel / Politische Strategie: Entwicklung einer wachstumsunabhängigen Wirtschaft

Maßnahme / Aktivität: Den stabilen Zustand der Wirtschaft akzeptieren, die Wachstumspolitik zurückfahren

Politikinstrument ID 88: Einführung einer Messung über das BIP hinaus